Porträt

Oliver Marti: «Mister Schach» machte das Hobby zum Beruf

Er ist mit einem 60-Prozent-Pensum Geschäftsführer des Schweizerischen Schachbundes, Verwalter der SSB-Führungsliste, Mitglied der SSB-Kommission für Turniere mit Aufgabenbereich Kalender und Protokoll, regelmässiger Autor in der «Schweizerischen Schachzeitung», Vorstandsmitglied und Jugendleiter des Schachklubs Bern, für den er ausserdem an einem Buch zum 150. Geburtstag des Vereins im Jahr 2023 arbeitet, und mit 1978 ELO nicht zuletzt auch ein ganz passabler Spieler. Oliver Marti ist gewissermassen der «Mister Schach» unseres Landes oder – salopper gesagt – der Hansdampf in vielen Schweizer Schachgassen. 

Seit September 2019 leitet der 32-jährige Berner die SSB-Geschäftsstelle und hat dort so etwas wie seinen Traumjob gefunden. «Ich hatte die seltene Chance, mein Hobby zum Beruf machen zu können», sagt Oliver Marti. Zuvor hatte er nach einer KV-Lehre mit Berufsmatura sowie einem kurzen Gastspiel beim Bundesamt für Informatik und Kommunikation siebeneinhalb Jahre in der Kommunikationsabteilung des Touring Clubs Schweiz (TCS) gearbeitet. Wo er als überzeugter Nicht-Autofahrer und ÖV-Benutzer allerdings eher ein Exot war. 

Was man bei seiner jetzigen Tätigkeit wahrlich nicht sagen kann. Denn mit seinen organisatorischen, kommunikativen und analytischen Fähigkeiten ist Oliver Marti in kürzester Zeit zu einem unentbehrlichen Faktor für den SSB geworden. Erst recht während der Corona-Krise. Denn wenn er sagt, «mein Job ist äusserst abwechslungsreich und spannend, kein Tag ist wie der andere, man weiss am Morgen nie, was einen erwartet», dann gilt das erst recht in den Zeiten einer Pandemie. 

Und so sah sich Oliver Marti im vergangenen Jahr neben Daily-Business-Aufgaben wie regelmässigem Kontakt mit seinem direkten Vorgesetzten, SSB-Zentralpräsident Peter A. Wyss, Teilnahme an Sitzungen, Protokolle schreiben, Rechnungen ausstellen und kontrollieren, das Informatiksystem à jour bringen, die Dokumentenablage zwecks Sicherstellung des in einem Milizsystem äusserst sensitiven Know-how-Transfers neu strukturieren, ein Dashboard für eine SSB-Mitglieder-Statistik erstellen, die Führungslisten zu aktualisieren und den Online-Kalender auf der SSB-Website pflegen – eine Mammutaufgabe angesichts der vielen Turnierabsagen – schnell einmal mit zahlreichen Corona-Sonderjobs konfrontiert. 

Beispielsweise mit der Erarbeitung von Schutzkonzepten für Vereine, Schachschulen und Turnierorganisatoren, was sich angesichts der vielen kantonalen Sonderwege als überaus tricky erwies. Oder mit dem Erstellen eines Reports zum Stabilisierungspaket von Swiss Olympic, das die finanziellen Corona-Schäden (Ausfall von Turniereinsätzen und Führungslistengebühren) für den SSB in Grenzen halten soll. Oder mit dem schnellen Aufbau einer Infrastruktur für Online-Sitzungen. 

Lesen Sie das komplette Porträt von Oliver Marti in «SSZ» 1/21!

Oliver Marti auf der Geschäftsstelle des Schweizerischen Schachbundes im Haus des Sports in Ittigen: «Kein Tag ist wie der andere.»