Die FIDE lädt zu einer Umfrage zur Cheating-Problematik ein – schreiben Sie FIDE-Präsident Arkady Dworkowitsch!

von Markus Angst (Kommentare: 3)

FIDE-Präsident Arkady Dworkowitsch: «Wir brauchen einen breiten Konsens über die angewandten Massnahmen.»

ma - Online-Cheating ist das Dopingproblem im Schach. Doch der Weltschachbund FIDE, der mit den führenden Online-Plattformen zusammenarbeitet, will bei den Betrügereien in Online-Turnieren nicht tatenlos zusehen und sagt den heimlichen Benutzern von elektronischen Hilfsmitteln den Kampf an.

FIDE-Präsident Arkady Dworkowitsch wendet sich deshalb in einem offenen Brief auf der Website des Weltschachbundes an die Schachspieler(innen) in der ganzen Welt und lädt sie zum Mitdiskutieren über das richtige Mass von Sanktionen ein.

«Wir brauchen einen breiten Konsens über die angewandten Massnahmen», so Dworkowitsch. «Doch es gibt viele Fragen – und einige beziehen sich auf die moralischen und rechtlichen Aspekte des Themas. Denn das Schlimmste, was man tun kann, wäre, einen unschuldigen Spieler zu bestrafen.»

Auch die Mitglieder des Schweizerischen Schachbundes (SSB) sind eingeladen, an der Umfrage teilzunehmen. Teilen Sie Arkady Dworkowitsch Ihre Meinung oder Vorschläge auf die Mail-Adresse anticheating@fide.com mit.

Original-Artikel auf der FIDE-Website (auf Englisch): https://www.fide.com/news/703

Artikel zum Thema auf der ChessBase-Website: https://de.chessbase.com/post/fide-wie-soll-man-gegen-cheater-vorgehen

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Rudolf Gautschi Kommentar von Rudolf Gautschi |

Ich kenne Schachspieler, welche in lichess.org an Mannschaftsturnieren teilnehmen und aber so gut spielen (ELO 2350), dass sie die Eröffnungstheorie bis zum 30. Zug perfekt kennen. Lichess hat diese dann ausgeschlossen und wie Sie selber sagen:...Denn das Schlimmste, was man tun kann, wäre, einen unschuldigen Spieler zu bestrafen.

Ich kann nur sagen, es wird an der Zeit, dass Onlineschach wieder in den Hintergrund gelangt und Schach am Brett baldmöglichst wieder störungsfrei gespielt werden kann, dann stellt sich diese Frage nicht weiter!

Olaf Nazarenus Kommentar von Olaf Nazarenus |

Mir ergeht das ganz ähnlich. Das ist allerdings weniger ein CH-Problem, denn ich bin davon überzeugt, daß bei den innerschweizer Turnieren nur in Ausnahmefällen betrogen wird. Je internationaler es wird, so meine Erfahrung, umso mehr wird das zum Problem. Immer mehr kommt es vor, daß ich beim Blitz gegen Spieler zwischen 1800 und 1900 absolut chancenlos bin, obwohl diese noch bersekern, also mit 2,5 Minuten spielen. Sie kommen auch gar nicht in Zeitnot und spielen das souverän runter.

Auch ich freue mich wieder auf reales Schach, werde aber doch weiterhin das Internet nutzen, denn li-chess ist m.M nach ein ideales Trainingsinstrument.

Alex Günsberg Kommentar von Alex Günsberg |

Es gibt nur eine Lösung. Online-Turniere dürfen nur bis zu einer Kadenz von 5 Minuten gewertet werden. Anders ist es nicht möglich, Betrug durch die Verwendung von Schachprogrammen zu verhindern. Zudem wird dadurch das Clubleben wiederbelebt, weil nur in den Clubs längere Wertungspartien gespielt werden können.
Alex Günsberg
Präsident des Cercle d'échecs et d'art valaisan, Schachliteratur-Autor

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