Bieler Schachfestival: drei kurzfristige Mutationen im Grossmeisterturnier – Meisterturnier und Allgemeines Turnier ausgebucht

von Markus Angst

Noël Studer: «Ich freue mich auf die vielen Partien mit verschiedenen Bedenkzeiten.»

ma - Wegen des parallel laufenden FIDE World Cups im russischen Sotschi gibt es im acht Spieler umfassenden Grossmeisterturnier des Bieler Schachfestivals, das vom 24. Juli bis 4. August wiederum im Triathlon-Format stattfindet, kurzfristig drei Mutationen.

Weil sie in Sotschi die Sechzehntelfinals erreichten, mussten der polnische Vorjahressieger Radoslaw Wojtaszek, Anton Korobow (Ukr) und der indische Jungstar Rameshbabu Praggnanandhaa absagen. Den Bieler Organisatoren gelang es jedoch, drei attraktive Ersatzspieler zu verpflichten.

Neu spielen:

  • Maxime Lagarde (Fr/2648 ELO/27 Jahre), 2019 französischer Meister.
  • Alan Pichot (Arg/2630/22), 2014 U16-Weltmeister und Argentiniens Nummer 1.
  • Nihal Sarin (Ind/2620/17): 2014 U10-Weltmeister, gewann in diesem Sommer mit dem Silver Lake Open (Juni) und dem Serbia Open Masters (Juli) zwei bedeutende Turniere in Serbien.

Ihre Teilnahme definitiv bestätigt haben:

  • Noël Studer (Bern/2581/24), Schweizer Meister 2016 und 2019. 
  • Kirill Alexejenko (Rus/2699 ELO/24 Jahre), 2011 U14-Weltmeister und Teilnehmer des WM-Kandidatenturniers 2020/21.
  • Boris Gelfand (Isr/2675/53), 2012 WM-Herausforderer von Viswanathan Anand.
  • Gata Kamsky (USA/2658/47), 1996 WM-Finalist gegen Anatoli Karpow (FIDE) und Viswanathan Anand (PCA).
  • Vincent Keymer (D/2591/16), 2018 im Alter von 13 Jahren als Startnummer 99 (!) Sensationssieger des Grenke-Opens in Karlsruhe.

Nach 2019 und 2020 wird das Grossmeisterturnier zum dritten Mal in Serie im spannenden Triathlon-Modus ausgetragen. Neben sieben Partien mit klassischer Bedenkzeit (1.–4. Runde 27.–30. Juli / 5.–7. Runde 2.–4. August), bei denen es 4 Punkte für einen Sieg und 1½ Punkte für ein Unentschieden gibt, bestreiten die Spieler am 25. Juli auch ein vollrundiges Rapidturnier (Sieg 2 Punkte, Remis 1 Punkt) und am 31. Juli ein Blitzturnier (1/½). Bei Punktgleichheit wird für die Schlussrangliste die bessere Rangierung des nicht für die Gesamtwertung zählenden im Fischerschach-Turnier vom 24. Juli beigezogen.

Noël Studer ist ein Fan des attraktiven Triathlon-Modus. «Ich freue mich auf die vielen Partien mit verschiedenen Bedenkzeiten», sagte er an der Medienkonferenz in Biel. Da seine sieben Gegner maximal 118 ELO-Punkte stärker sind, liegen sie im Bereich des zweifachen Schweizer Meisters. Was seine Chancen erhöht, nicht wie bei seinen beiden bisherigen Grossmeisterturnier-Teilnahmen 2017 und 2020 («da habe ich leider mehrfach gute Stellungen noch verloren») auf dem letzten Platz zu landen.

Trotzdem hält sich der 24-jährige Lokalmatador mit einer Prognose bedeckt: «Es ist in einem solchen Turnier schwierig, sich einen Rang zum Ziel zu setzen. Doch ich spiele ohnehin gegen jeden Gegner unabhängig von seiner Spielstärke prinzipiell auf Gewinn.»

Parallel zum Grossmeisterturnier finden im Bieler Kongresshaus auch das Meisterturnier und das Allgemeine Turnier statt. Sie sind jedoch bereits ausgebucht.

Zudem stehen vom 25. bis 28. Juli das Finalturnier der Schweizer Jugend-Einzelmeisterschaft U8/U10/U12/U14/U16 (siehe Vorschau in der Rubrik Jugendschach!) und am 31. Juli das VINETUM-Jugendturnier (U16/Gratisteilnahme!) auf dem Programm.

Abgesagt wurden hingegen pandemiebedingt die Schweizer Blitz-, Rapid- und Fischerschach-Meisterschaft.

Wegen der Corona-Schutzmassnahmen sind keine Zuschauer im Kongresshaus erlaubt. Die wichtigsten Partien werden jedoch live im Internet übertragen (Einstieg über die Turnier-Website).

Wichtige Links zum Bieler Schachfestival

Offizielle Turnier-Website

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