Delegiertenversammlung des Schweizerischen Schachbundes (SSB) in Bern: Jana Seps (56) zur neuen Finanzchefin gewählt

von Markus Angst

Gruppenbild mit neu drei Damen: der siebenköpfige Zentralvorstand des Schweizerischen Schachbundes.

ma - An der Delegiertenversammlung des Schweizerischen Schachbundes (SSB) in Bern wurde Jana Seps zur neuen Zentralkassiererin gewählt.

Die 56-jährige Zürcherin, Mutter der fünffachen Schweizer Meisterin WIM Monika Seps, ist eine ausgewiesene Finanzexpertin. Sie war 24 Jahre CFO und Mitglied des Verwaltungsrats der Electrolux, einem der weltweit führenden Hersteller von Haushalts- und Küchengeräten. Vor kurzem hat sich die studierte Philologin mit den Hauptfächern Germanistik und Anglistik und als Nebenfach Ökonomie mit Weiterbildungen in Wirtschaftsinformatik, Controlling-Diplom und MBA-Titel als Unternehmensberaterin selbständig gemacht. Die per Akklamation gewählte Jana Seps (Mitglied des Schachklubs Letzi Zürich) löst René Kesselrings (Cheyres) ab, der wenige Tage nach seinem 70. Geburtstag nach siebenjähriger Amtszeit in zweite Glied trat. Der ehemalige Banker, Mitglied des Schachklubs Echallens, wird das Rechnungswesen und die Buchhaltung des SSB auch nach seinem in einem «Zwischenwahljahr» erfolgten Rücktritt als Zentralkassier weiterführen.

Neben René Kesselring trat an der DV eine weitere SSB-Führungspersönlichkeit zurück. Dr. Heiner Hempel (Winterthur) demissionierte nach 14-jähriger Amtszeit als Präsident des Verbandsschiedsgerichts. Zu seinem Nachfolger wurde ebenfalls oppositionslos der frühere Herren-Nationalcoach Dr. Michael Hochstrasser (Rorbas) gewählt, der in der gleichen Rechtsanwalts-Kanzlei wie Heiner Hempel tätig ist.

Unterschiedlichen Erfolg hatte der SSB-Zentralvorstand mit zwei Anträgen. Deutlich abgelehnt wurde die vorgeschlagene Reglementsänderung für die Schweizerischen Mannschaftsmeisterschaft (SMM), welche die Teilnahme an der Nationalliga-Versammlung für obligatorisch erklären wollte, um diesem Gremium repräsentative Beschlüsse auch ohne vorherige Traktandierung zu ermöglichen. Nahezu einstimmig angenommen wurde hingegen der ZV-Vorschlag, wonach inskünftig ein Grossteil der Jahresberichte zwecks Papier- und Kostgeneinsparungen nicht mehr schriftlich mit der DV-Einladung verschickt, sondern auf die SSB-Homepage www.swisschess.ch aufgeschaltet werden. Mit einem Stimmenverhältnis von 2:1 abgewiesen wurde hingegen mit Verweis auf sportliche und finanzielle Kriterien eine Motion des Genfer Schachverbandes, wonach der SSB bei der Beschickung der Jugend-Weltmeisterschaften und Jugend-Europameisterschaften inskünftig die Kontingente hätte besser ausschöpfen sollen.

Kaum zu Diskussionen Anlass gaben die Finanzen des SSB, dessen Mitgliederschwund im vergangenen Jahr mit minus 39 auf nun rund 5800 abgefedert wurde. Die mit einem Defizit von rund 32'000 Franken (14'000 mehr als budgetiert) abschliessende Jahresrechnung 2013 wurde oppositionslos verabschiedet. Ebenso wie das Budget 2015, das einen Aufwandüberschuss von rund 17'000 Franken vorsieht und für das es lediglich einen Abänderungsantrag gab: Statt den Beitrag – wie vom ZV beantragt – ganz zu streichen, werden an die Schweizerische Fernschachvereinigung in Zukunft 1000 (bisher 1500) Franken bezahlt.

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