Der SSB schreibt einen Wettbewerb Online-Schach mit attraktivem Preisfonds aus

von Markus Angst

Online-Turniere werden in den kommenden Wochen und Monaten wieder an Popularität gewinnen.

ma - Die Meldung auf der Website des Schweizerischen Schachbundes (SSB) vom 29. Oktober «Auf nationaler Ebene ruht der Schachsport per sofort» hat uns alle bewegt. Nicht schon wieder. «Die zweite Welle hat uns mitten in den Vorbereitungen wichtiger Turniere im vierten Quartal 2020 getroffen, die wir leider absagen mussten», sagt SSB-Zentralpräsident Peter A. Wyss. «Die rasche Umsetzung der bundesrätlichen Beschlüsse war dem Zentralvorstand jedoch ein Anliegen, um unsere Mitglieder und Funktionäre sowie auch die Eltern der Junioren zu schützen.»

Wie Anfang März beschäftigte sich der ZV an seiner Sitzung vom 7. November mit der voraussichtlich länger andauernden, turnierfreien Zeit. Zu Beginn der ersten Welle hatte er in einer ersten Reaktion erfolgreich die abgesagten Jugendturniere online auf lichess.org mit Live-Kommentar kompensiert. Danach folgte ein schweizweiter Online-Boom, der – Stichwort Swiss Team Battle – bis heute andauert.

Die Schachleidenschaft weiterhin aktiv verfolgen

«Dem ZV ist es auch in der zweiten Welle wichtig, dass all unsere Mitglieder (Junioren, Klubspieler, Senioren, Kaderspieler) trotz Corona ihre Schachleidenschaft weiterhin aktiv verfolgen», betont André Vögtlin, Leiter Ressort Nachwuchs und als Initiant zahlreicher Internet-Turniere während der ersten Welle so etwas wie der «Online-Papst» des Schweizer Schachs (siehe Interview in der «Schweizerischen Schachzeitung» 4/20 – http://www.swisschess.ch/ssz-archiv.html). André Vögtlin denkt dabei auch an die kameradschaftlichen Klubabende, an das eigene Training und an die Teilnahme an Turnieren. «Deshalb begrüssen wir neben dem reduzierten Klub- und Turnierbetrieb jegliche Online-Aktivitäten unserer Sektionen.»

In den vergangenen Monaten sind viele Blitz- und Rapid-Online-Turniere im ganzen Land aufgekommen, die laufend gesammelt und auf der SSB-Website publiziert werden (http://www.swisschess.ch/forum-nachrichtenleser/bleib-zu-hause-spiel-online-schach.html). «Diese Turniere werden in den kommenden Wochen und Monaten mit Sicherheit wieder an Popularität gewinnen», ist André Vögtlin überzeugt – und er ist gleichzeitig sicher, «dass es daneben im Bereich Online-Schach mit Bestimmtheit noch weitere kreative Ideen bei unseren Vereinen und Mitgliedern gibt, die schweizweit angeboten werden könnten.»

Gesucht: die besten Online-Ideen

Der SSB-Zentralvorstand hat deshalb beschlossen, einen offenen Wettbewerb mit Preisfonds auszuschreiben und die besten Online-Ideen dieses Corona-Winters, die regionale und/oder nationale Bedeutung haben, an der nächsten Delegiertenversammlung zu prämieren. Wie könnten solche Projektideen konkret aussehen?

André Vögtlin: «Wie beim Glückskette-Onlineturnier im Frühling könnten als Beispiel Junioren auf die Idee kommen, auf Twitch, das auch Hikaru Nakamura aktiv und sehr erfolgreich nutzt, unseren Vereinsmitgliedern mit einer ELO-Zahl unter 1500 Trainingseinheiten mit Tipps und Tricks für ihre Turnierpraxis anzubieten. Oder der Nordwestschweizer Schachverband könnte beispielsweise ein trinationales Online-Turnier mit einem gemeinsamen Schachanlass nach Corona organisieren. Ich bin überzeugt, dass viele spannende Ideen aufkommen werden.»

Die besten, von Mitte November bis März umgesetzten Online-Ideen werden an der DV 2021 mit attraktiven Preisen honoriert: 1. Rang 1000 Franken, 2. Rang 500 Franken, 3. Rang 300 Franken, 4./5. Rang 100 Franken.

Ihr Online-Winter-Projekt richten Sie bitte dokumentiert bis 12. April 2021 an die SSB-Fachstellenleiterin Nachwuchsförderung und Ausbildung, Christine Zoppas, christine.zoppas@swisschess.ch. Sie freut sich auf Ihr Projekt!

 

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