Die neue «Handy-Regel» wird entschärft

von Markus Angst

ma - Eine Reihe von Diskussionen während der Olympiade in Tromsö hat dazu geführt, dass die FIDE die seit 1. Juli 2014 gültige «Handy-Regel» abgeschwächt hat.

Nun hat man es doch noch gemerkt: Für kleinere Turniere war die Regel, dass alle Handys und elektronischen Geräte ausserhalb der Turnierräumlichkeiten bleiben müssen, nicht praktikabel. Es ist nun erlaubt, diese ausgeschaltet in einer Tasche mitzuführen. Der Schiedsrichter muss vor Beginn der Runde über die ausgeschalteten Geräte informiert werden. Im Turnierreglement muss auf diese Möglichkeit hingewiesen werden.

Der neue Artikel der FIDE-Regel 11.3.b im Wortlaut

Während eines Spiels ist es einem Spieler verboten, ein Mobiltelefon, andere elektronische Kommunikationsmittel oder ein Gerät, das geeignet ist, einer Person Schachzüge vorzuschlagen, in die Turnierräumlichkeiten mitzunehmen. Das Turnierreglement kann erlauben, dass solche Geräte in einer Tasche des Spielers aufbewahrt werden, sofern sie vollständig ausgeschaltet sind. Ein Spieler darf eine Tasche, die ein solches Gerät enthält, ohne Erlaubnis des Schiedsrichters nicht bei sich tragen.

Sollte es sich erweisen, dass ein Spieler ein solches Gerät in den Turnierräumlichkeiten bei sich hat, verliert er die Partie. Der Gegner gewinnt die Partie. Das Turnierreglement kann eine andere, weniger strenge Bestrafung vorsehen. Der Schiedsrichter kann von einem Spieler verlangen, dass dieser in einem abgesonderten Bereich die Untersuchung seiner Kleidung, seiner Gepäckstücke oder anderer Gegenstände zulässt.

Der Schiedsrichter oder eine von ihm beauftragte Person darf den Spieler untersuchen, wobei der Untersuchende das gleiche Geschlecht wie der zu Untersuchende haben muss. Verweigert ein Spieler die Erfüllung dieser Pflichten, hat der Schiedsrichter Massnahmen gemäss Artikel 12.9 zu ergreifen.

Den englischen Originaltext finden Sie auf der Seite http://arbiters.fide.com/

Die deutsche Übersetzung erfolgte in Zusammenarbeit zwischen dem Schweizerischen, dem Österreichischen und dem Deutschen Schachbund.

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