FM Edgar Walther gestorben

von Markus Angst

Edgar Walther (links) gegen Bobby Fischer (Zürich 1959), mit Michail Tal als Zuschauer.

ma - Im Alter von 83 Jahren verstarb in Zürich FM Edgar Walther. Internationale Bekanntheit erlangte er beim Zürcher Weltklasseturnier 1959, als er gegen den späteren Weltmeister Bobby Fischer eine Gewinnstellung hatte, Fischer sich aber studienhaft in ein Remis rettete.

Edgar Walther holte vier nationale Titel: dreimal wurde er Bundesmeister (1949, 1957, 1971), 1965 gewann er die Coupe Suisse. Der Schweizer-Meister-Titel blieb ihm hingegen verwehrt. Am nächsten kam er ihm 1965, als er nach geteiltem Turniersieg den Stichkampf gegen Marcel Markus verlor.

Als langjähriges Mitglied der Schweizer Nationalmannschaft bestritt Edgar Walther sechs Schach-Olympiaden. Für die Schachgesellschaft Zürich spielte er seit deren erstmaligem SMM-Teilnahme 1953 bis 2007 ununterbrochen in der Nationalliga A oder Nationalliga B – «ein Rekord, der so bald nicht geschlagen wird», wie Richard Forster in seinem Buch zum 200-Jahr-Jubiläum der SG Zürich festhält. Edgar Walther hatte massgeblichen Anteil an den zahlreichen Zürcher Meistertiteln. So gewann er 1968 als Teamcaptain sämtliche sieben NLA-Partien.

Einen Namen machte er sich auch im Fernschach. 1967 und 1971 gewann er das Turnier um den «Goldenen Springer», das ihm beim zweiten Mal auch den Schweizer-Meister-Titel einbrachte. Den Halbfinal der 8. Fernschach-WM (1972–75) beendete er im 1. bis 2. Rang, und im anschliessenden Finale kam er auf Platz 11, womit er sich den Titel eines Internationalen Fernschachmeisters verdiente.

« « « « « Zurück