1. Online-Junioren-EM: IM Fabian Bänziger und FM Noah Fecker beste Schweizer – Ränge 16 und 20 im Nationenklassement

von Markus Angst

Die 23 Schweizer(innen) spielten die Online-Team-EM im Mobilcity in Bern.

ma - An der von der Europäischen Schachunion (ECU) erstmals organisierten, über drei Tage und neun Rapid-Runden führenden Online-Junioren-Europameisterschaft erzielten IM Fabian Bänziger und FM Noah Fecker mit je 5½ Punkten aus neun Runden das beste Schweizer Resultat. Im Nationenklassement kam die Schweiz auf die Ränge 16 (Boys) und 20 (Girls).

Fabian Bänziger (Pfäffikon/SZ) belegte mit seinem Resultat (fünf Siege/ein Remis/drei Niederlagen) den 24. Platz unter 83 Teilnehmern in der Kategorie U18. Noah Fecker (Eggersriet), der viermal gewann, dreimal remisierte und zweimal verlor, wurde bei U16 20. unter 104 Teilnehmern. Für die besten Mädchen-Resultate sorgten Zhuang Yongzhe (Uitikon-Waldegg/U16) und Nina Brüssow (Zürich/U12) mit je 5 Punkten.

In beiden Kategorien gewann Russland die Goldmedaille – bei den Boys vor Aserbeidschan und den ex-aequo klassierten Armenien und Deutschland, bei den Girls vor Deutschland und Holland. Sechs der acht Einzel-Titel gingen an Russland, je einer an Aserbeidschan und Weissrussland.

Die 23 Schweizer(innen) spielten diesen Online-Anlass nicht von zuhause aus, sondern unter der Leitung der beiden Internationalen FIDE-Schiedsrichter Rahel Umbach und Georg Kradolfer sowie unter besonderen Corona-Schutzbestimmungen (so waren keine Zuschauer zugelassen) im Mobilcity in Bern. Am Turnier herrschte absolute Nulltoleranz bezüglich jeglicher Art von Cheating. So musste jede(r) Spieler(in) den Bildschirm über die Applikation ZOOM dem Schiedsrichter freizugeben. Und der Spielsaal wurde von einer Webcam überwacht.

Ausgetragen wurde das Premieren-Turnier auf der für Schach-Events spezialisierten Plattform www.tornelo.com. Auf www.chess24.com konnten die Partien live verfolgt werden.

Für diesen ersten Schweizer Schach-Event im E-Sports-Format ging der SSB ein Joint-Venture mit MYI Entertainment (Swiss eSports) ein. Nicola Ramseyer fand es «eine Super-Idee, dass der SSB mit dem E-Sports-Verband zusammenzuarbeitete und mit dessen Hilfe eine einwandfreie Organisation auf die Beine stellte.» Ebenso war der Berner Junior begeistert, «dass dieser internationale Anlass zwar online stattfand, dass jedoch unser ganzes Team zentral versammelt war. Doch trotz des professionellen Setups hatte das Turnier nie dieselbe Intensität wie ein Live-Event. Zum einen sitzt man verlassen an seinem eigenen Computer und kann nicht mit den anderen mitfiebern. Zum anderen empfand ich die Kadenz von 25 Minuten und fünf Sekunden sowie die Turnierwebsite Tornelo als Fehlgriffe.»

FM Noah Fecker zog zwar ein positives Fazit der von insgesamt 724 Spieler(inne)n aus 40 Nationen bestrittenen Online-Premiere: «Der Anlass wurde vom SSB und der ECU gut organisiert und gab ein Feeling wie bei einem normalen Teamevent. Aber das Schachniveau war deutlich tiefer ist als bei Turnieren am Brett. Und der Schachserver, auf dem wir spielten, war nicht optimal.»

Auch Nina Brüssow fand es «toll, in einem Team eine Online-Europameisterschaft zu spielen. Doch offen gesagt, spiele ich aber lieber am Brett, da ich mich dort besser in eine Partie vertiefen kann.»

Ähnlich sah dies auch Alexia Villanyi: «Es ist nicht das Gleiche, ob man einer Gegnerin am Brett gegenübersitzt oder am Laptop spielt. Doch dieses Jahr ist nun mal speziell, und ich betrachtete es als grosse Ehre, an dieser ausgezeichnet organisierten Online-Europameisterschaft teilnehmen zu können.»

Die Resultate der Schweizer(innen)

Boys

U18: 24. IM Fabian Bänziger (Pfäffikon/SZ) 5½. 41. Yasin Chennaoui (Degersheim) 4½. 62. Nicola Ramseyer (Rubigen) 4. – 83 Teilnehmer.

U16: 20. FM Noah Fecker (Eggersriet) 5½. 56. Janick Bounlom (Aadorf) 4½. 73. Igor Schlegel (Bern) 4. – 104 Teilnehmer.

U14: 38. Dorian Asllani (Nyon) 5. 45. Matteo Jaggy (Steinhausen) 5. 50. Moritz Valentin Collin (Oberdorf/BL) 4½. – 99 Teilnehmer.

U12: 38. Julius Scherler (Zürich) 5. 55. Matthias Mattenberger (Emmenbrücke) 4½. 74. Raphael Gut (Hochdorf/LU) 4. – 107 Teilnehmer.

Girls

U18: 40. Alexia Villanyi (Carouge) 4. 41. Veronika Kostina (Nyon) 4. 42. Angie Pecorini (Onex) 4. – 65 Teilnehmerinnen.

U16: 36. Zhuang Yongzhe (Uitikon-Waldegg) 5. 48. Darja Babineca (Bern) 4. 54. Gohar Tamrazyan (Erlinsbach/AG) 3½. – 77 Teilnehmerinnen.

U14: 61. Lilo Beyeler (Oberägeri) 4. 63. Daria Bangerter (Steinmaur) 3½. 76. Yola Felizitas Lorenz (Zürich) 3. – 89 Teilnehmerinnen.

U12: 34. Nina Brüssow (Zürich) 5. 50. Ena Bangerter (Steinmaur) 4½. – 100 Teilnehmerinnen.

Hier finden Sie alle Resultate der Online-Junioren-Europameisterschaft: http://chess-results.com/tnr535253.aspx?lan=0

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