50 Jahre Schweizer Jugendschachstiftung – Das Swiss Young Masters ist eine Erfolgsgeschichte

von Markus Angst

Peter A. Wyss ist der geistige Vater des Swiss Young Masters.

ma - 2024 feiert die Schweizer Jugendschachstiftung ihr 50-Jahr-Jubiläum. Aus diesem Anlass finden Sie im laufenden Jahr auf der Website des Schweizerischen Schachbundes (SSB) jeden Monat und in allen sechs Ausgaben der «Schweizerischen Schachzeitung» einen spannenden Artikel über die Welt des Schweizer Jugendschachs – heute über das 2016 erstmals ausgetragene Swiss Young Masters, das die Jugendschachstiftung massgeblich unterstützt.

Geistiger Vater des Swiss Young Masters ist der ehemalige Zentralpräsident des Schweizerischen Schachbundes (SSB) Peter A. Wyss. Auf seine Initiative erklärten sich 2015 – damals war Wyss Coach der Schweizer Herren-Nationalmannschaft – die Accentus-Stiftung und die Jugendschachstiftung bereit, unter der Leitung des SSB ein Rundenturnier für junge Schweizer Spitzenspieler zu finanzieren.

Eingeladen wurden Schweizer Spieler mit Potenzial und starke ausländische Spieler meist aus umliegenden Ländern. «Ziel war es», so Wyss, «in einem Rundenturnier, das wesentlich mehr Vorbereitung bedingt als ein Open, die Spielstärke zu steigern, im Idealfall eine Norm zu erzielen und Gegeneinladungen aus dem Ausland zu erhalten.»

Namensänderung 2019

Ab der vierten Austragung 2019 reduzierte die Accentus-Stiftung ihren Beitrag sukzessive, während die Jugendschachstiftung ihren Beitrag im gleichen Umfang erhöhte. Dies führte 2021 zur Namensänderung von Accentus Young Masters auf Swiss Young Masters. Gleichzeitig wurde der Fokus dem Stiftungszweck entsprechend auf jüngere Spieler gelegt.

Für Michael Hochstrasser, Präsident der Jugendschachstiftung, gibt es keine Zweifel, dass sich Spitzenschach und Breitenschach bestens ergänzen. «Wir tragen mit dem Swiss Young Masters dazu bei, unserer Spitze eine gute Spielgelegenheit zu bieten. Denn Spitzenspieler(innen) sind wichtige Vorbilder fürs Breitenschach und eine Motivation für hoffnungsvolle Nachwuchstalente.»

Denkwürdiges Premierenturnier

Die Siegerliste enthält einige klangvolle Namen:

2016 GM Matthias Blübaum (D)

2017 IM Oliver Kurmann (Luzern)

2018 GM Andreas Heimann (D)

2019 GM Noël Studer (Bern)

2020 Team World mit GM Alexander Dontschenko (D) am 1. Brett

2021 FM Theo Stijve (Villars-sur-Glâne) in einem rein schweizerischen Jugendturnier

2023 IM Pierre Laurent-Paoli (Fr)

2022 wurde das Turnier abgebrochen, weil in dessen Verlauf mehrere Spieler(innen) an Corona erkrankten.

Besonders nachhaltig ist Peter A. Wyss das Premierenturnier 2016 in Bad Ragaz in Erinnerung geblieben. Erstens gab es einen Podestplatz und eine GM-Norm für Noël Studer. Zweitens fiel in 38 von 45 Partien eine Entscheidung bei nur sieben Remis – was auf diesem Niveau äusserst selten ist. Und drittens gab der damals elfjährige Deutsche Vincent Keymer sein Debüt auf dem Schweizer Parkett – notabene mit 0 aus 9…

Dieses Jahr erstmals in der Westschweiz

Nach zuletzt zwei Austragungen in Basel findet das diesjährige Swiss Young Masters erstmals in der Westschweiz statt. Schauplatz des traditionellen Einladungsturniers, in dem sechs junge Schweizer(innen) auf vier ausländische Spieler treffen ist vom 30. März bis 7. April die Walliser Kantonshauptstadt Sion.

Mit der amtierenden Schweizer Meisterin WIM Sofiia Hryzlova (Taverne-Torricella/19 Jahre/2196 FIDE-ELO) und ihrer Vorgängerin WIM/FM Lena Georgescu (Bern/24/2231 ELO) sind auch zwei Damen am Start.

Komplettiert wird das Schweizer Team durch FM Noah Fecker (Eggersriet/19/2389), FM Igor Schlegel (Bern/18/2209), FM Matthias Mattenberger (Emmenbrücke/15/2221) und Dorian Asllani (Nyon/16/2088).

Die Schweizer(innen) belegen in der Startrangliste die Plätze 5 bis 10 und treffen auf den topgesetzten GM Felix Blohberger (Ö/21/2537), Vorjahressieger GM Pierre Laurent-Paoli (Fr/23/2537), IM Mahel Boyer (Fr/19/2418) und IM Nils Richter (D/20/2400).

Alle Partien werden live im Internet übertragen. Gespielt wird jeweils ab 14 Uhr – mit Ausnahme der letzten Runde, die um 10 Uhr beginnt. Zuschauer(innen) sind im Maison Supersaxo, einem historischen Gebäude im Stadtzentrum, in Sion herzlich willkommen.

Werden Sie Donator(in) der Jugendschachstiftung!

Um das Schweizer Jugendschach auch in Zukunft tatkräftig unterstützen zu können, ist die Jugendschachstiftung auf möglichst viele Donator(inn)en angewiesen. Diese verpflichten sich, die Stiftung während fünf Jahren jährlich mit mindestens 500 Franken zu unterstützen.

Auch sonstige Spenden von Privaten oder Firmen sind sehr geschätzt (IBAN CH47 0483 5002 7259 9000 0 bei Credit Suisse). Sie können die Jugendschachstiftung auch in Ihrem Testament begünstigen.

In vielen Kantonen können Spenden die Jugendschachstiftung von den Steuern abgezogen werden. Das gespendete Geld kommt uneingeschränkt der schachinteressierten Jugend zugute, da der Stiftungsrat ehrenamtlich arbeitet.

Die Jugendschachstiftung wird von einem achtköpfigen Stiftungsrat geführt. Diesem gehören neben Präsident Michael Hochstrasser auch André Vögtlin (Zentralpräsident), Peter A. Wyss (ehemaliger SSB-Zentralpräsident), Adrian M. Siegel (ehemaliger SSB-Zentralpräsident), Ruedi Staechelin (ehemaliger SSB-Zentralpräsident), Rahel Umbach (Coach Juniorenkader), Gundula Heinatz Bürki (ehemalige Präsidentin der SSB-Turnierkommission) und Lindo Duratti (Regionalcoach West) an.

Website Schweizer Jugendschachstiftung

Kontakt: Michael Hochstrasser, Präsident

Lesen Sie in der nächsten Folge im April einen Artikel über das Jubiläumsbuch der Jugendschachstiftung.

 

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