SMM: Bodan und Trubschachen steigen in die Nationalliga A auf – Zürich II, Schwarz-Weiss Bern II, Therwil und Court steigen in die 1. Liga ab

von Markus Angst

Trubschachens Nummer 1 IM Christopher Noe war mit 7½ Punkten aus acht Partien erfolgreichster Nationalliga-B-Spieler.

ma - Bodan Kreuzlingen und Trubschachen steigen in der Schweizerischen Mannschaftsmeisterschaft (SMM) in die Nationalliga A auf. Bodan machte in der Ostgruppe schon in der 8. Runde mit einem 5½:2½-Sieg gegen das nicht aufstiegsberechtigte Winterthur II (2.) selber alles klar.

Die Thurgauer hätten sogar verlieren können, da der (allerdings ersatzgeschwächt angetretene) gefährlichste Verfolger Mendrisio überraschend Abstiegskandidat Gligoric Zürich 3½:4½ unterlag.

24 Stunden später krönte das Team vom Bodensee seine erfolgreiche Saison ohne Niederlage (sieben Siege/zwei Unentschieden) und einem Vorsprung von fünf Punkten auf die nächstplatzierte aufstiegsberechtige Mannschaft (NLA-Absteiger St. Gallen) mit einem 6:2-Erfolg gegen NLA-Absteiger Mendrisio.

Für Bodan ist es der fünfte Sprung ins Oberhaus nach 2005, 2008, 2012 und 2015. Mit Ausnahme von 2016, als sie sich als Achte knapp retteten, stiegen die Ostschweizer jeweils postwendend wieder ab. Im vergangenen Jahr belegten sie in der NLB-Ostgruppe nach einem missglückten Saisonstart mit drei Punkten Rückstand auf Aufsteiger Solothurn den 2. Platz. Überragender Spieler im Team vom Bodensee war heuer der 57-jährige holländische IM Theo Hommeles, der 7 Punkte aus neun Partien holte.

Äusserst knapp fiel die Aufstiegs-Entscheidung hingegen in der Westgruppe. Trubschachen liegt nach neun Runden gerade mal einen Punkt vor Schwarz-Weiss Bern. Die beiden Aufstiegsaspiranten aus dem Kanton Bern trennten sich in der 8. Runde im direkten Duell nach dramatischem Matchverlauf 4:4 unentschieden. Zur tragischen Figur für Schwarz-Weiss, das die drei hintersten Bretter für sich entschied, wurde ausgerechnet Captain IM Markus Klauser. Er manövrierte sich am zweiten Brett gegen den amtierenden Schweizer Seniorenmeister IM Branko Filipovic nach einem fatalen Läufertausch in ein schlechteres Bauern-Endspiel hinein und verlor die lange Zeit im Remis-Bereich liegende Partie nach 81 Zügen.

In der Schlussrunde liess Trubschachen, das in beiden Matches auf seine an der Mannschafts-Europameisterschaft im georgischen Batumi engagierte WIM Gundula Heinatz verzichten musste, dann nichts mehr anbrennen und bezwang Biel (8.) deutlich mit 6½:1½, während sich Schwarz-Weiss gegen Riehen II (3.) mit 5½:2½ durchsetzte.

Die Emmentaler schafften nach 2013 zum zweiten Mal den Aufstieg in die NLA. Dort holten sie jedoch keinen einzigen Punkt. In den drei vergangenen Saisons verpassten sie als jeweils Zweite in der NLB-Westgruppe die Rückkehr in die Eliteklasse nur knapp. Überragender Spieler im Team Trubschachens war seine Nummer 1, der 23-jährige deutsche IM Christopher Noe, der mit 7½ Punkten aus acht Partien erfolgreichster Nationalliga-B-Spieler war.

In die 1. Liga steigen in der Ostgruppe überraschend Zürich II (nach vier Jahren in der NLB) und Schwarz-Weiss II (sofortige Rückkehr) sowie in der Westgruppe Court (sofortige Rückkehr) und Therwil (nach zwei Saisons in der NLB) ab. Zürich II wurden zum einen die beiden Schlussrunden-Niederlagen im Derby gegen Nimzowitsch (3:5) und gegen Wettswil (3½:4½) sowie der Coup des in der Endabrechnungen einen Punkt vor ihm liegenden Gligoric gegen Mendrisio zum Verhängnis. Dass Gligoric in der Schlussrunde gegen das bereits als Absteiger feststehende Schwarz-Weiss II noch 3:5 verlor, dürfte Zürich II gleich doppelt geärgert haben…

In der Westgruppe zog das wie Therwil und Court mitgefährdete Biel seinen Kopf mit einem 4½:3½-Sieg gegen Therwil in der 8. Runde vorzeitig aus der Schlinge. Die Baselbieter waren zu diesem Schicksalsmatch nur zu siebt angetreten, weil sich ein Spieler fatalerweise in der Anspielzeit geirrt hatte und zu spät am Brett erschien. 24 Stunden später gewann auch Court noch gegen (das abermals nur mit sieben Spielern angetretene) Therwil, womit die Bernjurassier eine Nuller-Bilanz und den letzten Platz verhinderten.

Fast hätte es dieses Jahr in der Nationalliga B die dritte IM-Norm nach 2010 (FM Jonathan Rosenthal/Zürich II) und 2017 (FM Simon Stoeri/Payerne) gegeben. FM Philipp Aeschbach weist nämlich 7 Punkte aus neun Partien und eine Performance von über 2450 ELO auf. Doch der 27-jährige Wettswiler traf nur auf zwei Internationale Meister – nötig gewesen wären drei. Der ebenfalls 7 aus 9 totalisierende 34-jährige Roman Deuber (Luzern II) hatte gar keinen IM als Gegner.

In der kommenden Woche wird die SMM-Saison 2019 mit den Aufstiegsspielen abgeschlossen.

Nationalliga B, Ost, 8. Runde

Bodan Kreuzlingen - Winterthur II 5½:2½ (Hommeles - Bichsel 1:0, Kühn - Kelecevic ½:½, Zeller - Zollinger 1:0, Modler - Hirzel ½:½, Knödler - Borner 1:0, Egle - Krenz 1:0, Wildi - Jähn ½:½, Schmid - Kreutzmann 0:1).

Réti Zürich II - St. Gallen 3½:4½ (Bühler - N. Fecker ½:½, Haas - Giesinger 0:1, Wüthrich - Steiger ½:½, Lou - Leutwyler ½:½, Levrand - Akermann 0:1, Pfister - Potterat ½:½, Lapp - Kling ½:½, Schmid - Salerno 1:0).

Gligoric Zürich - Mendrisio 4½:3½ (Pikula - Aranovitch 0:1, M. Mikavica - Mantovani 0:1, Kügel - Patuzzo 1:0, Bussard - Salvetti 1:0, Milovanovic - Cacciola 0:1, Ristevski - Karl ½:½, Rasovic - S. Cavadini 1:0, D. Mikavica - T. Cavadini 1:0).

Wettswil - Schwarz-Weiss Bern II 5½:2½ (Ph. Aeschbach - Ollenberger ½:½, Hug - Nazarenus 1:0, Rüetschi - Martin ½:½, Christen - Dobschat 1:0, Huss - Leutwyler ½:½, Kuhn - Dietiker ½:½, W. Aeschbach - Rickly ½:½, Bieri - Schädler 1:0).

Zürich II - Nimzowitsch Zürich 3:5 (Fischer - Ekström ½:½, Silberring - Luther 0:1, Friedrich - Florescu 0:1, Patzelt - Bäumer ½:½, Csajka - Drechsler ½:½, Kummle - Toenz ½:½, Studer - Myers 1:0, Jung - Alic 0:1).

Nationalliga B, Ost, 9. Runde

Mendrisio - Bodan 2:6 (Aranovitch - Kühn ½:½, Mantovani - Hommeles ½:½, Patuzzo - Zeller 0:1, Salvetti - Modler 0:1, Cacciola - Wildi ½:½, Sässeli - Knödler 0:1, Pedrini - Schmid ½:½, S. Cavadini - Plüss 0:1).

St. Gallen - Winterthur II 3½:4½ (N. Fecker - Bichsel ½:½, Giesinger - Kelecevic ½:½, M. Novkovic - Zollinger ½:½, Klings - Borner 0:1, J. Novkovic - Jovanovic 1:0, Mannhart - Ballmer 1:0, Salerno - Kreutzmann 0:1, Rexhepi - Jähn 0:1).

Nimzowitsch - Réti II 4:4 (Luther - Kriste ½:½, Ekström - Haas ½:½, Florescu - Bühler 1:0, Bäumer - Levrand ½:½, Drechsler - Wüthrich 0:1, Toenz - Meier ½:½, Bajraktari - Schmid 1:0, Alic - Lou 0:1).

Zürich II - Wettswil 3½:4½ (Fischer - Ph. Aeschbach 0:1, Friedrich - Rüetschi ½:½, Silberring - Huss ½:½, Csajka - Georges 0:1, Patzelt - Kuhn ½:½, Preziuso - W. Aeschbach ½:½, Kummle - Bieri ½:½, Studer - Köchli 1:0).

Schwarz-Weiss II - Gligoric 5:3 (Ollenberger - Bussard 1:0, Curien - Pikula ½:½, Martin - M. Mikavica 0:1, Dobschat - Kügel ½:½, Nazarenus - Schenker 1:0, Dietiker - Rasovic 1:0, Rickly - D. Mikavica 0:1, Schädler - Milovanovic 1:0).

Schlussrangliste nach 9 Runden: 1. Bodan 16 (43½/Aufsteiger). 2. Winterthur II 12 (36). 3. St. Gallen 11 (37½). 4. Réti II 10 (38). 5. Mendrisio und Wettswil je 9 (38½). 7. Nimzowitsch 8 (35). 8. Gligoric 6 (34). 9. Zürich II 5 (32½/Absteiger). 10. Schwarz-Weiss II 4 (26½/Absteiger).

Nationalliga B, West, 8. Runde

Trubschachen - Schwarz-Weiss Bern 4:4 (Noe - Salzgeber 1:0, Filipovic - Klauser 1:0, Kaenel - Schwander ½:½, Scherer - Boffa ½:½, Becker - Si. Schweizer 1:0, Adler - Turkmani 0:1, Simon - Ramseyer 0:1, Haldemann - Urwyler 0:1).

Riehen II - Vevey 4½:3½ (Metz - Pomini 0:1, Rüfenacht - Burnier 0:1, Herbrechtsmeier - Jacot ½:½, Schneider - Bigler ½:½, Ammann - Besse 1:0, Schwarz - Chervet 1:0, R. Staechelin - Seiler ½:½, Deubelbeiss - Gaier 1:0).

Tribschen - Payerne 6:2 (Strauss - Duruz 0:1, Cremer - S. Stoeri 1:0, Kovac - Mégret 1:0, Lustenberger - Zarri 1:0, Neubert - Gendre 1:0, Hofmann - Bonferroni 0:1, Eichenberger - Rochat 1:0, Bobbià 1:0 f.).

Luzern II - Court 5:3 (Belezky - Daeschler 1:0, Naarden - Viennot 0:1, D. Atlas - El-Maïs 1:0, Belhadri - Wenger 1:0, Deuber - Eschmann 1:0, Portmann - Unternährer 0:1, Forestier - Ch. Graber 1:0, Bucher - Bosco 0:1).

Therwil - Biel 3½:4½ (Pfrommer - Rohrer ½:½, Mäser - Kudryavtsev 1:0, Faraone - Lucca 0:1, Häner - Georg 0:1, Zaugg - Wiesmann 1:0, Müller - De Jonckheere 0:1, Corbat 0:1 f., Lo Presti - Bürki 1:0).

Nationalliga B, West, 9. Runde

Biel - Trubschachen 1½:6½ (Rohrer - Noe 0:1, Kudryavtsev - Filipovic 0:1, Georg - Kaenel 1:0, Corbat - Scherer ½:½, Lucca - Becker 0:1, De Jonckheere - Adler 0:1, Bürki - Simon 0:1, An. Lienhard - Moser 0:1).

Schwarz-Weiss - Riehen II 5½:2½ (Salzgeber - Flückiger ½:½, Klauser - Herbrechtsmeier 1:0, Schwander - Ammann ½:½, Boffa - Schwarz ½:½, Si. Schweizer - Erismann 1:0, Papakonstantinou - Deubelbeiss 0:1, Urwyler - Ernst 1:0, Turkmani - R. Staechelin 1:0).

Vevey - Tribschen 6:2 (Lamoureux - Räber 1:0, Jacot - Kovac ½:½, Burnier - Herzog 1:0, Bigler - Riedener ½:½, Pomini - Fischer 1:0, Gaier - Neubert 1:0, Zingg - Bobbià 1:0, Chervet - Ensmenger 0:1).

Payerne - Luzern II 6½:1½ (S. Stoeri - D. Atlas 1:0, Duruz - Naarden ½:½, Zarri - Deuber 0:1, Schneuwly - Belhadri 1:0, Köstinger - Portmann 1:0, Gisler - Forestier 1:0, Bonferroni 1:0 f., Hofmann 1:0 f.).

Court - Therwil 5½:2½ (Lerch - Pfrommer ½:½, Viennot - Waldmeier 1:0, Daeschler - Faraone 1:0, El-Maïs 1:0 f., R. Gerber - Zaugg ½:½, Unternährer - Müller 0:1, Maître - Jud ½:½, Fortier - Haag 1:0).

Schlussrangliste nach 9 Runden: 1. Trubschachen 17 (51/Aufsteiger). 2. Schwarz-Weiss 16 (46). 3. Riehen II 12 (39½). 4. Payerne 11 (40½). 5. Tribschen 10 (36½). 6. Vevey 8 (36½). 7. Luzern II 8 (33). 8. Biel 4 (31). 9. Court 2 (24½/Absteiger). 10. Therwil 2 (21½/Absteiger).

Die erfolgreichsten Punktesammler in der NLB

IM Christopher Noe (Trubschachen) 7½ Punkte aus 8 Partien, GM Dejan Pikula (Gligoric), IM Theo Hommeles (Bodan), FM Philipp Aeschbach (Wettswil), Nikash Urwyler (Schwarz-Weiss) und Roman Deuber (Luzern II) je 7/9, FM Daniel Lustenberger (Tribschen) 6½/8, FM Simon Stoeri (Payerne) 6/8, Sladjan Jovanovic (Winterthur II) je 5½/7, WIM Gundula Heinatz (Trubschachen) 5/6, Colin Hofmann (Payerne) 5/7.

Paarungen der Aufstiegsspiele (28. Oktober – 2. November)

1. Liga/Nationalliga B: Glarus - Olten II, Baden - Wollishofen II, Olten - Thun, Bois-Gentil Genf - Bern.

2./1. Liga: Chur - Herrliberg, Zürich III - Flawil, Oberglatt - Zug, Massagno - Stäfa, Sorab Basel - Bern II, Köniz-Bubenberg - Birsfelden/Beider Basel/Rössli, La Chaux-de-Fonds - Neuenburg, Nyon II - Court II.

3./2. Liga: Uzwil - Rheintal, Schaffhausen/Munot - Bodan Kreuzlingen III, Gligoric Zürich II - Bellinzona, March-Höfe - UBS Zürich, Lenzburg II - Zimmerberg, Luzern IV - Baar, Teuta Luzern - Réti Zürich VI, Novartis Basel II - Jura II, Bümpliz - Fribourg II, Thun II - Simme, Valais II - Vevey II, Echallens IV - Ecole d’Echecs Genf II. – Tre Valli, Oftringen, SK Biel und Bern III steigen direkt auf.

4./3. Liga: Die Gruppensieger und Zweitplatzierte pro Gruppe steigen auf: Chur II, Wil II, Rapperswil-Jona II, SK Markus Regez, Felidae Zürich, Schlieren, Chess4Kids, Herrliberg II, Sorab Basel II, Freiamt II, DSSP V, DSSP VI, Bümpliz II, Mett-Madretsch II, Areuse, Grand Echiquier Lausanne III, Nyon III, Sarrazin, Bois-Gentil Genf IV, Ville Genf. – Döttingen-Klingnau II und Romont II verzichten auf den Aufstieg.

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