Start zur SMM: Meister SG Zürich erneut in der NLA-Pole-Position – fünf Teams kämpfen um den Titel – nur wenige Transfers

von Markus Angst

Prominentester Transfer: Der für die Schweizer Nationalmannschaft spielende deutsche Grossmeister Sebastian Bogner kehrte von Herrliberg zu Réti Zürich zurück.

ma - Für die am 19. März beginnende Nationalliga-A-Saison der Schweizerischen Mannschaftsmeisterschaft (SMM) zeichnet sich ein spannender Fünfkampf um den Titel ab. Nimmt man die Top-Ten-Spieler von den zehn Teamlisten als Basis, dann liegen mit Zürich (2458), Genf (2452), Riehen (2448), Vizemeister Winterthur (2442) und Luzern (2434) die fünf besten Equipen innerhalb von nur 24 ELO-Punkten.

In der Pole-Position befindet sich wie schon im vergangenen Jahr die SG Zürich. Der Rekordmeister (25 Titel) verzeichnete keine Abgänge und ergänzte sein aus fünf Grossmeistern bestehendes Kader mit IM Ilja Mutschnik (D) und Odd Martin Guttulsrud (No).

Von Zürichs Hauptkonkurrenten verstärkte sich Genf am meisten. Die Romands, die in der letzten Saison als Titelverteidiger lediglich auf dem enttäuschenden 5. Rang landeten, holten mit Juri Kryworuschko (Ukr) und Robert Fontaine (von Herrliberg) zwei neue Grossmeister. Ob Kryworuschko allerdings spielen wird, ist noch offen, denn mit Romain Edouard haben die Genfer als einzige zwei echte Ausländer auf ihrem 20er-Ticket – von denen jedoch nur einer einsatzberechtigt ist. Je einen neuen Internationalen Meister verpflichteten Winterthur (Thomas Henrichs) und Luzern (Georg Fröwis), während Riehen den bisher nur in der zweiten Mannschaft spielenden FM Christian Flückiger neu auch auf die NLA-Liste setzte.

Auffallend ist, wie wenig Transfers es in der obersten Spielklasse gab. Mit dem für die Schweizer Nationalmannschaft spielenden deutschen GM Sebastian Bogner und IM Christian Maier kehren zwei Spieler vom verunglückten Herrliberg-Abenteuer zu Réti zurück. Die Zürcher werden wohl mit Wollishofen wie vor Jahresfrist das Mini-Mittelfeld bilden, während der Vorjahresachte Bodan Kreuzlingen (praktisch unverändertes Kader) sowie die beiden Aufsteiger Mendrisio (neu mit GM Michele Godena von Réti und dem starken titellosen Litauer Oleg Zujew) und Neuenburg (als klar ELO-schwächstes NLA-Team) voraussichtlich die beiden Absteiger unter sich ausmachen werden.

In den beiden Nationalliga-B-Gruppen präsentiert sich die Ausgangslage für den Aufstieg völlig unterschiedlich. In der Ostgruppe ist Solothurn weit und breit der einzige Favorit, weil die letztjährigen Spitzenteams Zürich II, Winterthur II und Luzern II allesamt nicht aufsteigen dürfen und Schwarz-Weiss Bern (im Gegensatz zur «zweiten» Mannschaft in der Westgruppe) schwächer besetzt ist als vergangenen Saison. In der Westgruppe dürfte es hingegen um den Gruppensieg und Direktaufstieg einen interessanten Vierkampf zwischen Absteiger Echallens, Trubschachen, Nyon und Schwarz-Weiss Bern II geben.

Insgesamt spielen dieses Jahr in der SMM genau 300 Mannschaften – fünf weniger als 2016. Als Premiere kommt in der neuen Saison in den Wochenend-Spielen in allen Ligen die von der letzten Delegiertenversammlung des Schweizerischen Schachbundes (SSB) beschlossene so genannte Fischer-Bedenkzeit mit 30 Sekunden Bonuszeit pro Zug zur Anwendung. Ausgenommen davon sind einzig die unter der Woche am Abend ausgetragenen Partien.

Die 10 NLA-Klubs und ihre 10 Top-Spieler

Zürich (Vorjahresklassierung: 1.): GM Christian Bauer 2667 ELO, GM Yannick Pelletier 2579, GM Alexandra Kosteniuk 2523, IM Werner Hug 2484, GM Lothar Vogt 2479, IM Noël Studer 2462, GM Lucas Brunner 2440, IM Ilja Mutschnik 2422, FM Jörg Grünenwald 2331, FM Jonathan Rosenthal 2323.

Zuzüge: IM Ilja Mutschnik (D), Odd Martin Guttulsrud (No/Nr. 13).

Abgänge: keine.

ELO-Schnitt: 2458 (Nr. 1 in der Nationalliga A).

Winterthur (2.): GM Artur Jussupow 2590, IM Nico Georgiadis 2491, IM Thomas Henrichs 2489, IM Richard Forster 2462, GM Florian Jenni 2439, IM Gabriel Gähwiler 2410, IM Martin Ballmann 2407, IM Dennis Kaczmarczyk 2395, FM Emanuel Schiendorfer 2367, FM Walter Bichsel 2365.

Zuzüge: IM Thomas Henrichs (D).

Abgänge: keine.

ELO-Schnitt: 2442 (Nr. 4).

Riehen (3.): GM Jörg Hickl 2589, GM Andreas Heimann 2560, GM Olivier Renet 2547, IM Ioannis Georgiadis 2493, GM Ognjen Cvitan 2456, IM Nicolas Brunner 2443, IM Bela Toth 2369, Sebastian Schmidt-Schäffer 2344, FM Christian Flückiger 2343, IM Ralph Buss 2339.

Zuzüge: FM Christian Flückiger (von Riehen II/NLB).

Abgänge: keine.

ELO-Schnitt: 2448 (Nr. 3).

Luzern (4.): GM Robert Hübner 2591, GM Martin Krämer 2535, IM Oliver Kurmann 2458, IM Roland Lötscher 2458, IM Valery Atlas 2450, IM Georg Fröwis 2415, IM Beat Züger 2391, FM Roger Gloor 2375, FM Vincent Riff 2333, FM Aleksandar Rusev 2329.

Zuzüge: IM Georg Fröwis (Oe).

Abgänge: keine.

ELO-Schnitt: 2434 (Nr. 5).

Genf (5.): GM Juri Kryworuschko 2699, GM Romain Edouard 2640, GM Robert Fontaine 2551, GM Andrei Sokolow 2513, IM Clovis Vernay 2503, GM Jean-Noël Riff 2474, IM Nikita Petrow 2459, GM Gilles Mirallès 2411, IM Alexandre Vuilleumier 2340, IM Claude Landenbergue 2314, Nr. 11 IM Richard Gerber 2313. – Vom Duo GM Juri Kryworuschko/GM Romain Edouard ist während der ganzen Saison nur einer spielberechtigt.

Zuzüge: GM Juri Kryworuschko (Ukr), GM Robert Fontaine (von Herrliberg).

Abgänge: IM Alexandre Domont (spielt nicht mehr in der Nationalliga).

ELO-Schnitt (ohne GM Romain Edouard): 2452 (Nr. 2).

Réti Zürich (6.): GM Sebastian Bogner 2587, GM Mihajlo Stojanovic 2526, IM Jewgeni Degtjarew 2411, IM Christian Maier 2376, Michael Hofmann 2319, Francesco Antognini 2306, Christian Wagner 2253, FM Kaspar Kappeler 2252, FM Jonas Wyss 2250, Carmi Haas 2213.

Zuzüge: GM Sebastian Bogner (von Herrliberg), IM Christian Maier (von Herrliberg).

Abgänge: GM Michele Godena (zu Mendrisio), GM Vlastimil Hort (spielt nicht mehr SMM).

ELO-Schnitt: 2349 (Nr. 7).

Wollishofen (7.): GM Michael Prusikin 2511, IM Roger Moor 2405, FM Luca Kessler 2396, FM Martin Fierz 2350, FM Marco Gähler 2346, FM Felix Hindermann 2307, FM Fabian Mäser 2305, IM Olivier Moor 2297, IM Michael Hochstrasser 2290, Franz Guttenthaler 2288.

Zuzüge: Franz Guttenthaler (D).

Abgänge: keine.

ELO-Schnitt: 2350 (Nr. 6).

Bodan Kreuzlingen (8.): IM Dennis Breder 2453, IM Frank Zeller 2442, IM Theo Hommeles 2390, IM Peter Kühn 2358, IM Alfred Weindl 2350, FM Dieter Knödler 2302, Andreas Modler 2282, FM Marcel Wildi 2263, Michael Schmid 2206, Stefan Egle 2188.

Zuzüge: keine.

Abgänge: André Fischer (spielt nicht mehr SMM).

ELO-Schnitt: 2323 (Nr. 9).

Mendrisio (Aufsteiger): GM Michele Godena 2525, IM Fabio Bellini 2511, FM Fabrizio Patuzzo 2365, Oleg Zujew 2362, IM Renzo Mantovani 2345, WGM/IM Yelena Sedina 2332, IM Emiliano Aranovitch 2312, IM Paolo Vezzosi 2312, FM Alec Salvetti 2245, Vladimir Paleologu 2194.

Zuzüge: GM Michele Godena (von Réti), Oleg Zujew (Lit).

Abgänge: keine.

ELO-Schnitt: 2331 (Nr. 8).

Neuenburg (Aufsteiger): GM Alexei Tschernuschewitsch 2460, IM Guillaume Sermier 2396, FM Avni Ermeni 2313, Quentin Poignot 2251, Antonin Robert 2222, FM Didier Leuba 2203, Yves Du Bois 2192, Pierre-Alain Bex 2166, Christian Terraz 2124, Philippe Berset 2115.

Zuzüge: keine.

Abgänge: Alex Lienhard (spielt nicht mehr in der Nationalliga).

ELO-Schnitt: 2244 (Nr. 10).

Partien der 1. Runde (19. März)

Zürich - Mendrisio, Winterthur - Wollishofen, Riehen - Bodan, Luzern - Réti, Genf - Neuenburg.

Weitere Rundendaten

2. Runde am 9. April, 3. Runde am 23. April, 4. Runde am 14. Mai, 5. Runde am 11. Juni, 6. Runde am 2. September, 7. Runde am 3. September, 8./9. Runde am 14./15. Oktober (zentral in Zürich).

NLA-Schlussrangliste 2016

1. Zürich 15 (45). 2. Winterthur 15 (42½). 3. Riehen 14 (46½). 4. Luzern 11 (43). 5. Genf 11 (40½). 6. Réti 8 (33). 7. Wollishofen 7 (32½). 8. Bodan 5 (33). 9. Echallens 4 (23). 10. Solothurn 0 (21).

Die Meister der letzten 10 Jahre

2016 SG Zürich

2015 Genf

2014 Réti Zürich

2013 Réti Zürich

2012 Genf

2011 Réti Zürich

2010 SG Zürich

2009 SG Zürich

2008 SG Zürich

2007 Mendrisio

Meistertitel seit der Einführung der SMM 1951

SG Zürich: 25

Allschwil: 8

Biel: 7

Nimzowitsch Zürich: 6

Genf: 4

Bern (Zytglogge): 3

Birseck: 3

Réti Zürich: 3

Basel: 2

Winterthur: 2

Luzern: 1

Reichenstein: 1

Mendrisio: 1

Gruppeneinteilung Nationalliga B

Ostgruppe: Solothurn (Absteiger), Zürich II (Vorjahresklassierung: 2.), Schwarz-Weiss Bern (3.), Winterthur II (4.), Luzern II (5.), Baden (6.), Olten (7.), Tribschen (8.), St. Gallen (Aufsteiger), Wettswil (Aufsteiger).

Westgruppe: Echallens (Absteiger), Trubschachen (2.), Nyon (3.), Schwarz-Weiss Bern II (4.), Bern (5.), Riehen II (6.), Vevey (7.), Bois-Gentil Genf (8.), Sorab Basel (Aufsteiger), Payerne (Aufsteiger).

Die 20 NLB-Klubs und ihre 3 Top-Spieler

Ostgruppe

Solothurn (Absteiger): GM Sergej Owsejewitsch 2566, FM Lukas Muheim 2306, FM Bruno Schwägli 2253.

Zürich II (Vorjahresklassierung: 2.): IM Ilja Mutschnik 2422, FM Jonathan Rosenthal 2323, FM Filip Goldstern 2290.

Schwarz-Weiss Bern (3.): FM Roland Ollenberger 2269, Nicolas Curien 2230, Spyridon Papakonstantinou 2216.

Winterthur II (4.): FM Emanuel Schiendorfer 2367, FM Walter Bichsel 2365, FM Kambez Nuri 2343.

Luzern II (5.): FM Aleksandar Rusev 2329, IM Tomislav Bodrozic 2314, Lubomir Kovac 2282.

Baden (6.): IM Klaus Klundt 2389, Jochem Snuverink 2357, IM Heinz Wirthensohn 2308.

Olten (7.): FM Bruno Kamber 2267, Björn Holzhauer 2235, Robin Angst 2201.

Tribschen (8.): FM Christoph Schild 2325, Bruno Nideröst 2270, FM Davide Arcuti 2252.

St. Gallen (Aufsteiger): IM Milan Novkovic 2406, Wolfgang Steiger 2285, Emilian Hofer 2209.

Wettswil (Aufsteiger): FM Marcel Hug 2371, IM Andreas Huss 2308, FM Philipp Aeschbach 2307.

Westgruppe

Echallens (Absteiger): FM Gabriele Botta 2379, GM Florin Gheorghiu 2370, FM Aurelio Colmenares 2369.

Trubschachen (2.): IM Lorenz Drabke 2450, IM Branko Filipovic 2418, IM Roland Ekström 2355.

Nyon (3.): IM Jean Netzer 2417, FM Murtez Ondozi 2377, FM Claudiu Prunescu 2310.

Schwarz-Weiss Bern II (4.): GM Vadim Milov 2640, IM Markus Klauser 2376, Frank Salzgeber 2201.

Bern (5.): FM Anvar Turdyev 2403, FM Afrim Fejzullahu 2339, FM Andreas Lehmann 2281.

Riehen II (6.): FM Christian Flückiger 2343, FM Hartmut Metz 2340, FM Clemens Werner 2323.

Vevey (7.): FM Aurélien Crut 2381, FM David Burnier 2307, IM Charles Lamoureux 2298.

Bois-Gentil Genf (8.): IM Sébastien Joie 2402, FM Yvan Masserey 2296, Jaspaul Bagri 2177.

Sorab Basel (Aufsteiger): IM Petar Benkovic 2393, Denis Gretz 2323, Zeljko Stankovic 2280.

Payerne (Aufsteiger): FM Simon Stoeri 2279, Florian Zarri 2178, Stéphane Gendre 2161.

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