Übermorgen Montag beginnt in Magglingen das Quali-Turnier für einen direkten Schweizer Platz im FIDE World Cup

von Markus Angst

Sie spielen das Schweizer World-Cup-Quali-Turnier in Magglingen: (oben von links) GM Studer, GM Bogner, IM Oliver Kurmann; (unten von links) IM Gähwiler, IM Bänziger, FM Fecker.

ma - Erstmals seit bald 14 Monaten (Accentus Young Masters in Bad Ragaz im Februar/März 2020) bestreiten ab kommendem Montag Schweizer Cracks wieder ein Over-the-Board-Turnier. Vom 19. bis 25. April kämpfen im Grand Hotel in Magglingen sechs Kaderspieler, welche die Einladung zu diesem Event angenommen haben, um einen direkten Schweizer Platz am FIDE World Cup.

Angeführt wird das Sextett vom amtierenden Schweizer Meister GM Noël Studer (Bern/2579 FIDE-ELO) – vor GM Sebastian Bogner (Zürich/2577), IM Oliver Kurmann (Luzern/2430), IM Gabriel Gähwiler (Neftenbach/2408), IM Fabian Bänziger (Pfäffikon SZ/2400) und FM Noah Fecker (Eggersriet/2308).

Das Turnier wird in zwei Phasen gespielt. Am Montag (15 und 16.30 Uhr) und Dienstag (14, 15.30 und 17 Uhr) stehen fünf Runden im Rapid-Format mit einer Bedenkzeit von 25 Minuten plus 10 Sekunden auf dem Programm. Für einen Sieg gibt es 1 Punkt, für ein Remis ½ Punkt.

Von Mittwoch bis Sonntag (Spielbeginn jeweils 14 Uhr/Ausnahme Schlussrunde: 10 Uhr) werden fünf Runden mit klassischer Bedenkzeit mit Farbwechsel zum Rapid-Format ausgetragen. Für einen Sieg gibt es 2 Punkte, für ein Remis 1 Punkt.

Sind mehrere Spieler punktgleich, erfolgt die Rangierung nach der Sonneborn-Berger-Wertung. Liegen nach zehn Runden zwei Spieler mit gleich vielen Punkten auf dem 1. Rang, werden zwei Tie-Break-Partien mit 10 Minuten plus 10 Sekunden gespielt. Steht es danach 1:1, entscheidet eine Armageddon-Blitzpartie. Stehen mehr als zwei Spieler punktgleich auf Rang 1, spielen die beiden Bestklassierten gemäss Sonneborn-Berger-Wertung gegeneinander.

Neben Startgeldern winkt den sechs Teilnehmern ein attraktiver Preisfonds (2000, 1500, 1000 Franken für die drei ersten Ränge).

Alle Partien können Sie live auf Chess24 verfolgen: https://chess24.com/de/watch/live-tournaments/swiss-fide-world-cup-qualifier-2021#live.

Wegen der Pandemie-Schutzmassnahmen sind keine Zuschauer im Turniersaal erlaubt.

Der FIDE World Cup findet vom 10. Juli bis 3. August im russischen Sotschi statt und sieht 206 Spieler(innen) am Start. Ursprünglich war vorgesehen, dass der beste Schweizer an der vom 7. bis 21. April in der isländischen Hauptstadt Reykjavik geplanten Europameisterschaft den World-Cup-Platz bekommt. Weil die EM jedoch wegen der Corona-Pandemie verschoben wurde, entschied der Zentralvorstand des Schweizerischen Schachbundes (SSB), ein Schweizer Qualifikationsturnier mit maximal acht Spielern anzusetzen.

Während der Sieger des Magglinger Turniers direkt für Sotschi qualifiziert ist, steht Schweizer Spielern ein weiterer – wenn auch beschwerlicher – Weg Richtung FIDE World Cup offen. Denn vom 22. bis 30. Mai findet auf der Tornelo-Plattform ein – mit 32'000 Euro dotiertes – europäisches Hybrid-Qualifikationsturnier statt. An diesem werden 36 Plätze für den FIDE World Cup vergeben (nach der Vorrunde bestreiten 288 Spieler die 1. K.o.-Runde, danach 144 Spieler die 2. K.o.-Runde und schliesslich 72 Spieler die 3. K.o.-Runde).

Für das europäische Hybrid-Quali-Turnier – das in der Schweiz an einem zentralen Ort unter Aufsicht eines Schiedsrichters stattfinden wird – sind alle Spieler über 2549 FIDE-ELO direkt qualifiziert. Zusätzlich hat der SSB ein Kontingent für acht weitere Spieler.

Welche Schweizer teilnehmen, ist derzeit noch offen (Anmeldeschluss ist der 10. Mai). Sicher ist jedoch, dass von den sechs an der Schweizer Quali engagierten Spielern lediglich Noël Studer spielen würde, sollte er in Magglingen nicht auf Rang 1 landen. Sebastian Bogner, Oliver Kurmann, Gabriel Gähwiler, Fabian Bänziger und Noah Fecker verzichten aus diversen Gründen auf das europäische Hybrid-Quali-Turnier.

Höchst wahrscheinlich wird dieses auch der in Luxemburg wohnhafte GM Yannick Pelletier – der in Magglingen fehlt, weil er am vergangenen Montag zum dritten Mal Vater wurde – nicht spielen. Pelletier zog eine Teilnahme von Luxemburg aus in Erwägung, doch der Luxemburgische Schachverband verzichtet auf das Hybrid-Quali-Turnier.

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