- Das internationale Junioren-Mannschaftsturnier in La Tour-de-Peilz endete mit einer veritablen Überraschung. Mit Deutschland setzte sich dank einer überragenden Vorstellung in den drei Rapid-Runden die nominelle Nummer 3 des Vierer-Felds durch. Die Schweizer beendeten das Turnier mit einem ebenso überraschenden 3½:2½-Sieg gegen Frankreich.

Nach den drei Runden mit normaler Bedenkzeit hatten die Deutschen – allerdings punktgleich mit Italien und Frankreich – noch auf dem 3. Rang gelegen. Weil sie aber in den drei Rapid-Runden als einzige ungeschlagen blieben und Topfavorit Italien 4:2 bezwangen, rückten sie noch auf Rang 1 vor, während die Italiener dem umgekehrten Tabellenweg gingen.

Erwartungsgemäss mit dem letzten Platz Vorlieb nehmen mussten die Schweizer(innen). Doch sie boten in den Schnellschachpartien überzeugende Leistungen. So schlugen sie in der Schlussrunde Frankreich mit 3½:2½ und vermiesten den Franzosen damit den Turniersieg. Gegen das übermächtige Italien verloren sie nur knapp mit 2½:3½. Und FM Davide Arcuti, der mit 0 aus 3 gestartet war, holte aus den drei Rapid-Partien beachtliche 2½ Punkte. Erfolgreichster Punktesammler im Schweizer Team war Fabian Bänziger mit 4½ aus 6 vor der ebenfalls überzeugend spielenden Lena Georgescu mit 3½ aus 6.

Im Rahmenprogramm des Mannschaftsturniers gab in Yannick Pelletier im Spielmuseum in La Tour-de-Peilz eine Simultanvorstellung an 26 Brettern, von denen 20 mit Junioren besetzt waren. Dabei erzielte der Schweizer Grossmeister nach knapp vierstündiger Spielzeit ein ausgezeichnetes Resultat: 22 Siege, vier Unentschieden.

1. Runde

Italien - Schweiz 5:1 (FM Moroni - FM Arcuti 1:0, FM Lodici - Rohrer 1:0, WFM D. Di Benedetto - Georgescu ½:½, FM E. Di Benedetto - Bänziger ½:½, Wang - Zaza 1:0, Palma - Tamrazyan 1:0). Frankreich - Deutschland 4½:1½.

2. Runde

Deutschland - Schweiz 4½:1½ (Gschnitzer - Arcuti 1:0, Grunau - Rohrer 1:0, Wiesner - Georgescu 1:0, Trifan - Bänziger 0:1, Schneider - Zaza ½:½, Schilay - Tamrazyan 1:0). Frankreich - Italien 2½:3½.

3. Runde

Schweiz - Frankreich 2½:3½ (Arcuti - IM Bellahcene 0:1, Rohrer - FM Philippe 0:1, Georgescu - Leriche 1:0, Bänziger - Gatineau 1:0, Zaza - Travadon ½:½, Tamrazyan - Aubert 0:1). Italien - Deutschland 2½:3½.

4. Runde (Rapid)

Schweiz - Italien 2½:3½ (Arcuti - Moroni 1:0, Rohrer - Lodici 0:1, Georgescu - D. Di Benedetto 1:0, Bänziger - E. Di Benedetto ½:½, Zaza - Wang 0:1, Tamrazyan - Palma 0:1). Deutschland - Frankreich 3:3.

5. Runde (Rapid)

Schweiz - Deutschland 2:4 (Arcuti - Gschnitzer 1:0, Rohrer - Grunau ½:½, Georgescu - Wiesner 0:1, Bänziger - Trifan ½:½, Zaza - Schneider 0:1, Tamrazyan - Schilay 0:1). Italien - Frankreich 2½:3½.

6. Runde (Rapid)

Frankreich - Schweiz 2½:3½ (Bellahcene - Arcuti ½:½, Philippe - Rohrer 1:0, Leriche - Georgescu 0:1, Gatineau - Bänziger 0:1, Travadon - Zaza ½:½, Aubert - Tamrazyan ½:½). Deutschland - Italien 4:2.

Schlussrangliste nach 6 Runden

1. Deutschland 9 (20½). 2. Frankreich 7 (19½). 3. Italien 6 (19). 4. Schweiz 2 (13).

Einzelbilanz der Schweizer(innen)

FM Davide Arcuti 2½ Punkte aus 6 Partien, Christophe Rohrer ½/6, Lena Georgescu 3½/6, Fabian Bänziger 4½/6, Alexandre Zaza 1½/6, Gohar Tamrazyan ½/6.