Abschluss des Mitropa-Cups: FM Davide Arcuti wird Internationaler Meister! – Ränge 7 (Herren) und 10 (Damen) für die Schweiz

a cura di Markus Angst

Davide Arcuti präsentiert stolz das Mitropa-Cup-Zertifikat, das ihn zum Internationalen Meister macht.

ma - Nur einen Monat nach dem 21-jährigen Theo Stijve (Villars-sur-Glâne) wird mit FM Davide Arcuti schon wieder ein junger Schweizer Internationaler Meister. Der 23-jährige Luzerner schaffte in der Schlussrunde des Mitropa-Cups im kroatischen Mali Losinj, wo die Schweiz die Ränge 7 (Herren) und 10 (Damen) belegten, seine dritte und letzte IM-Norm.

Beim 2½:1½-Sieg der Schweizer im letzten Match gegen Deutschland schlug Davide Arcuti nach einer Glanzpartie mit Weiss in nur 21 Zügen den nur 27 ELO-Punkte weniger aufweisenden elfjährigen FM Hussain Besou – über den Sie auf der Online-Seite des «Tagesanzeigers» ein interessantes Porträt finden – und holte damit den für seine dritte IM-Norm benötigten Punkt.

Seine erste IM-Norm schaffte Davide Arcuti 2017 im Grenke-Open in Karlsruhe mit 5½ Punkten aus neun Runden. Seine zweite realisierte er 2021 an den Schweizer Einzelmeisterschaften in Flims, als er im Herren-Titelturnier als Startnummer 6 mit 6 aus 9 (darunter Siege gegen die beiden Grossmeister Joe Gallagher und Yannick Pelletier) überraschend die Bronzemedaille gewann. Die für den IM-Titel verlangte 2400-ELO-Marke hat er dank seines überragenden Mitropa-Cup-Resultats locker überschritten.

FM Felix Hindermanns Weitsicht und IM Fabian Bänzigers Remis-Serie

Seine dritte IM-Norm hatte Davide Arcuti nicht zuletzt auch der Weitsicht des Schweizer Nationalcoachs FM Felix Hindermann zu verdanken. Der stellte sich nämlich in der 6. Runde des Mitropa-Cups gegen Italien gleich selber am vierten Brett (gegen einen FM) auf, damit Arcuti am dritten Brett den für die Norm nötigen Titelträger als Gegner hatte. Arcuti verlor zwar gegen GM Lorenzo Lodici – im Nachhinein dürfte es allerdings eine seiner erträglichsten Niederlagen gewesen sein!

Davide Arcuti realisierte in Mali Losinj mit einer ELO-Performance von 2476 (80 über seinem eigenen Rating) 5½ Punkte aus neun Partien. Damit war er erfolgreichster Schweizer Punktesammler.

Eine noch höhere Performance – 2512 (103 mehr als sein eigener ELO-Wert) wies IM Fabian Bänziger auf. Der 20-jährige Schweizer Teamleader brachte das Kunststück fertig, in neun Runden neunmal – darunter gegen sechs Grossmeister – unentschieden zu spielen. Da wurden Erinnerungen an den legendären früheren Nationalspieler und Remis-Spezialist IM Werner Hug wach…

Auch FM Noah Fecker (2388 ELO) rechtfertige seine Nominierung mit 4 aus 9 und einer 2367er-Performace. Der siebenfache Schweizer Meister GM Joe Gallagher (2½ aus 8/2281) hingegen kam nicht auf Touren.

Bei den Schweizerinnen, die nach der 1:3-Schlussrunden-Niederlage gegen Ungarn noch auf den letzten Platz zurückfielen, überperformte mit Teamleaderin WIM Sofiia Hryzlova nur eine Spielerin. Die erstmals für die Schweiz spielende 18-jährige Ukrainerin, die wegen der Kriegswirren in unser Land flüchtete, erspielte sich mit 5½ aus 9 eine 2297er-Performance – 80 über ihrem eigenen Rating.

Der Mitropa-Cup-Sieg ging sowohl bei den Herren als auch bei den Damen an Frankreich.

Herren

Schlussrangliste nach 9 Runden: 1. Frankreich 16 (23½). 2. Italien 14 (22½). 3. Ungarn 13 (23). 4. Slowakei 10 (19). 5. Tschechien 9 (18). 6. Slowenien 8 (17). 7. Schweiz 8 (16½). 8. Kroatien 5 (16). 9. Deutschland 5 (14½). 10. Österreich 2 (10).

1. Runde: Schweiz - Frankreich 1:3 (IM Bänziger - GM Lagarde ½:½, GM Gallagher - IM Boyer 0:1, FM Fecker - IM Degraeve 0:1, FM Arcuti - FM Droin ½:½). Tschechien - Deutschland 2:2. Slowakei - Kroatien 2½:1½. Slowenien - Ungarn 1:3. Österreich - Italien 1:3.

2. Runde: Schweiz - Tschechien 2:2 (Bänziger - GM Babula ½:½, Gallagher - FM Stalmach 0:1, Fecker - FM Mladek ½:½, FM Arcuti - FM Frank 1:0). Frankreich - Italien 2½:1½. Ungarn - Österreich 4:0. Deutschland - Slowakei 1:3. Kroatien - Slowenien 2:2.

3. Runde: Slowakei - Schweiz 1½:2½ (IM Sahidi - Bänziger ½:½, IM Haring - Gallagher ½:½, FM Turcan - Fecker 0:1, FM Kostolansky - Arcuti ½:½). Italien - Ungarn 2½:1½. Tschechien - Frankreich 1½:2½. Österreich - Kroatien 1½:2½. Slowenien - Deutschland 2½:1½.

4. Runde: Schweiz - Slowenien 2:2 (Bänziger - GM Sebenik ½:½, Gallagher - FM Dobrovoljc 0:1, Fecker - FM Lavrencic ½:½, Arcuti - FM Brilej 1:0). Frankreich - Ungarn 2:2. Kroatien - Italien 1½:2½. Tschechien - Slowakei 2:2. Deutschland - Österreich 3:1.

5. Runde: Österreich - Schweiz 1:3 (FM Dotzer - IM Bänziger ½:½, FM Gschiel - Gallagher 0:1, FM Kristoferitsch - Fecker ½:½, FM Balint - Arcuti 0:1). Slowakei - Frankreich 1:3. Italien - Deutschland 2½:1½. Ungarn - Kroatien 2½:1½. Slowenien - Tschechien 1:3.

6. Runde: Schweiz - Italien ½:3½ (Bänziger - GM Sonis ½:½, Fecker - GM Dvirnyy 0:1, Arcuti - GM Lodici 0:1, FM Hindermann - FM Lumachi 0:1). Frankreich - Kroatien 2½:1½. Deutschland - Ungarn ½:3½. Tschechien - Österreich 2:2. Slowakei - Slowenien 2½:1½.

7. Runde: Ungarn - Schweiz 2½:1½ (GM Erdos - IM Bänziger ½:½, GM Antal - Gallagher ½:½, GM Fodor - Fecker 1:0, IM Nemeth - FM Arcuti ½:½). Slowenien - Frankreich 2:2. Italien - Tschechien 3:1. Österreich - Slowakei ½:3½. Kroatien - Deutschland 1½:2½.

8. Runde: Schweiz - Kroatien 1½:2½ (Bänziger - GM Palac ½:½, Gallagher - IM Srbis ½:½, Fecker - IM Tica ½:½, Arcuti - GM Zelcic 0:1). Slowakei - Italien 1:3. Frankreich - Deutschland 3:1. Tschechien - Ungarn 2:2. Slowenien - Österreich 2:2.

9. Runde: Deutschland - Schweiz 1½:2½ (IM Köllner - Bänziger ½:½, FM Deuer - GM Gallagher 1:0, FM Hagner - Fecker 0:1, FM Besou - Arcuti 0:1). Italien - Slowenien 1:3. Ungarn - Slowakei 2:2. Österreich - Frankreich 1:3. Kroatien - Tschechien 1½:2½.

Einzelbilanz der Schweizer: IM Fabian Bänziger 4½ Punkte aus 9 Partien (ELO-Performance: 2512), GM Joe Gallagher 2½/8 (2281), FM Noah Fecker 4/9 (2367), FM Davide Arcuti 5½/9 (2476/IM-Norm), FM Felix Hindermann 0/1 (–).

Damen

Schlussrangliste nach 9 Runden: 1. Frankreich 14 (21). 2. Kroatien 13 (22½). 3. Slowenien 13 (21½). 4. Ungarn 12 (20½). 5. Österreich 10 (18). 6. Tschechien 6 (15½). 7. Slowakei 6 (15). 8. Italien 6 (15). 9. Deutschland 5 (16). 10. Schweiz 5 (15).

1. Runde: Tschechien - Schweiz 2:2 (WFM Lhotska - WIM Hryzlova 0:1, WIM Kanakova - WIM Heinatz 1:0, Voriskova - WFM Manko 1:0, Rybackova - WFM Stoeri 0:1). Frankreich - Deutschland 3:1. Slowakei - Slowenien 1½:2½. Italien - Kroatien 1:3. Ungarn - Österreich 3:1.

2. Runde: Deutschland - Schweiz 1½:2½ (WFM Bashylina - Hryzlova 0:1, D. Peglau - Manko ½:½, Ch. Peglau - Stoeri 1:0, Patricia - Hund 0:1). Frankreich - Slowakei 1½:2½. Kroatien - Ungarn 2:2. Slowenien - Italien 3:1. Österreich - Tschechien 2½:1½.

3. Runde: Schweiz - Österreich 1½:2½ (Hryzlova - WFM Trippold 1:0, Heinatz - WFM Fröwis 0:1, Stoeri - WIM Exler ½:½, Hund - WFM Hapala 0:1). Ungarn - Slowenien 2:2. Tschechien - Kroatien 2:2. Italien - Frankreich 1½:2½. Slowakei - Deutschland ½:3½.

4. Runde: Kroatien - Schweiz 3:1 (WGM Medic - Hryzlova 1:0, WIM Berke - Heinatz ½:½, WFM Ivekovic - WFM Manko ½:½, WFM Radikovic - WFM Stoeri 1:0). Slowenien - Tschechien 3½:½. Frankreich - Ungarn 2½:1½. Deutschland - Österreich 1½:2½. Slowakei - Italien 2:2.

5. Runde: Schweiz - Slowenien 1½:2½ (Hryzlova - WGM/IM Unuk 0:1, Heinatz - WIM Urh ½:½, Manko - WIM Janzelj 1:0, Hund - WFM Skuhala 0:1). Österreich - Kroatien 2:2. Tschechien - Frankreich 1½:2½. Ungarn - Slowakei 2½:1½. Italien - Deutschland 1:3.

6. Runde: Frankreich - Schweiz 2½:1½ (WGM/IM Savina - Hryzlova 1:0, WIM Benmesbah - Heinatz 1:0, WFM Schippke - Manko ½:½, WFM Monpeurt - Stoeri 0:1). Slowenien - Österreich 1½:2½. Deutschland - Kroatien 1:3. Italien - Ungarn 2:2. Slowakei - Tschechien 2:2.

7. Runde: Schweiz - Slowakei 2:2 (Hryzlova - WIM Sucikova 1:0, Manko - WFM Bochnickova 1:0, Stoeri - Walter 0:1, Hund - WFM Sevcikova 0:1). Österreich - Frankreich 1½:2½. Kroatien - Slowenien 3:1. Ungarn - Deutschland 2½:1½. Tschechien - Italien 2:2.

8. Runde: Italien - Schweiz 2:2 (WGM/IM Brunello - Hryzlova ½:½, WFM Sala - Manko ½:½, Maione - Stoeri 0:1, Bordin - Hund 1:0). Frankreich - Kroatien 2½:1½. Deutschland - Slowenien 1:3. Ungarn - Tschechien 2:2. Slowakei - Österreich 2:2.

9. Runde: Schweiz - Ungarn 1:3 (Hryzlova - WIM Terbe 1:0, Heinatz - WFM Terbe 0:1, Manko - WFM Demeter 0:1, Stoeri - Toth 0:1). Slowenien - Frankreich 2½:1½. Kroatien - Slowakei 3:1. Tschechien - Deutschland 2:2. Österreich - Italien 1½:2½.

Einzelbilanz der Schweizerinnen: WIM Sofiia Hryzlova 5½/9 (2297), WIM Gundula Heinatz 1/6 (1918), WFM Mariia Manko 4/8 (2065), WFM Laura Stoeri 3½/8 (1987), Sarah Hund 1/5 (1756).

Hier finden Sie die Herren-Resultate.

Hier finden Sie die Damen-Resultate.

Hier können Sie alle Partien nachspielen.

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