Europäisches Hybrid-Qualifikationsturnier für den FIDE World Cup in Magdeburg: GM Noël Studer steht in der 2. Runde

a cura di Markus Angst

GM Noël Studer hat gut lachen: Der Einzug in die 2. Runde des europäischen Hybrid-Qualifikationsturnier für den FIDE World Cup in Magdeburg war nicht gefährdet.

ma - Minimalziel erreicht: Dank eines Unentschiedens in der zweiten Partie gegen FM Lachezar Yordanow, den er tags zuvor bezwungen hatte, erreichte GM Noël Studer (24) beim europäischen Hybrid-Qualifikationsturnier für den FIDE World Cup im deutschen Magdeburg die 2. Runde.

Das Remis des amtierenden Schweizer Meisters gegen den 259 ELO-Punkte schwächeren und vier Jahre jüngeren Bulgaren musste erduldet werden. Über nicht weniger als 107 Züge und rund fünfeinhalb Stunden Spieldauer dauerte die Marathonpartie mit einer Schlussstellung König gegen König.

Der mit Schwarz spielende Studer hatte im Endspiel zwar einen Bauern weniger (König/Springer/ein Bauer vs. König/Springer/zwei Bauern). Doch weil ein Bauer Yordanows rückständig war, konnte er die Partie nicht gewinnen – und Studer blieb das Tie-Break erspart.

Durchaus auch mit einer Prise Fortüne, wie der Berner nach der Partie meinte: «Nachdem mein Gegner von meiner Variantenwahl überrascht war, sah es nach einem schnellen Remis aus. Ich berechnete aber die Abtauschvariante nach der schwarzen Rochade schlecht und kam in ein sehr unangenehmes Endspiel. Im 40. Zug kam dann die Erlösung. Während Se6! ziemlich einfach gewinnt (ich darf b4 nicht nehmen wegen Tb7), kann ich nach Sxh5 Txb4 entkommen – sehr glücklich.»

In der 2. Runde trifft Studer zuerst mit Schwarz auf Ilja Smirin. Der israelische Grossmeister schlug IM Vojtech Zwardon (Tsch) nach zwei Unentschieden in den Langzeit-Partien mit 1½:½ im Tie-Break. «Hoffentlich spiele ich morgen wieder besser», blickt Studer dem Duell entgegen.

Die erste Zweitrunden-Partie steht morgen Mittwoch um 14 Uhr auf dem Programm, die zweite tags darauf um 13 Uhr. Sie können diese live auf Tornelo verfolgen (siehe untenstehenden Link).

Sollte es nach zwei Partien 1:1 stehen, folgen am Donnerstag um 19 Uhr zwei Rapid-Partien (10 Minuten plus 3 Sekunden) und allenfalls ein Armageddon-Blitz (Weiss 5 Minuten muss gewinnen, Schwarz 4 Minuten reicht ein Remis, ab 61. Zug 2 Sekunden pro Zug).

Wenn Noël Studer auch die 2. Runde übersteht, trifft er im entscheidenden 3. Durchgang am Freitag und Samstag aller Voraussicht nach auf den russischen GM Wladislaw Artemjew (2709), den ELO-stärksten aller 264 Spieler und die Nummer 30 der FIDE-Weltrangliste.

Am europäischen Quali-Turnier kämpfen an den verschiedensten Orten 264 Spieler aus 35 Nationen – darunter 164 Grossmeister – an mehreren Orten unter Aufsicht von Schiedsrichtern um 36 zusätzliche Plätze für Sotschi. Das Turnier wird – wie auch der World Cup – im K.o.-System gespielt. Die ECU hat die Spieler dafür in 36 Pools mit maximal acht Spielern eingeteilt. Die Pool-Sieger bekommen einen Platz für den World Cup.

Der FIDE World Cup findet vom 10. Juli bis 6. August (parallel zu den Schweizer Einzelmeisterschaften in Flims und dem Bieler Schachfestival) im russischen Sotschi statt, wird ebenfalls im K.o.-Modus ausgetragen und sieht 206 Spieler(innen) am Start – darunter GM Sebastian Bogner als Sieger von Magglingen. Er wird deshalb an der SEM nicht mitspielen können.

Hier finden Sie alle Paarungen des Quali-Turniers in Magdeburg – und Sie können sämtliche Partien live mitverfolgen.

Hier finden Sie Noël Studers Paarungs-Baum über alle drei Runden.

Hier finden Sie die Resultate des Quali-Turniers in Magdeburg.

Website von Noël Studer

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