ma - Das Schweizer Team schrammte an den World University Championship Mind Games, die wegen der Corona-Pandemie online ausgetragen wurden, um sieben Plätze an den anvisierten Playoffs der 16 Besten vorbei.

Die Schweizer(innen) gewannen fünf Mal, verloren drei Mal, spielten einmal unentschieden und holten in neun Runden 11 Punkte. Für das prozentual beste Schweizer Resultat sorgte Xaver Dill mit 3½ aus 5. Teamleaderin WIM Lena Georgescu kam auf 3 aus 5, Captain André Meylan auf 5½ aus 8, WFM Laura Stoeri auf 3½ aus 7, Martin Schweighoffer auf 1½ aus 3 und Lukas Meier auf 4 aus 8.

Die Schweizer(innen) waren erst gar nur auf Platz 35 klassiert. Doch am Tag nach Turnierende rückten sie um zwölf Ränge vor, weil die 1½:2½-Niederlage gegen Mexiko V in der 5. Runde wegen eines Betrugsfall im ersten Brett nachträglich in einem 2½:1½-Sieg für die Schweiz umgewandelt wurde. Hätten Sie in der Schlussrunde gegen die Ukraine statt ½:3½ verloren ein Unentschieden geholt, hätten sie die Playoffs erreicht – «was uns etwas enttäuscht zurückliess», so Jonas Wyss, Disziplinenchef Schach bei Swiss University Sports.

Das Resultat war deshalb umso ernüchternder, weil die als Nummer 22 gesetzten Schweizer(innen) ausschliesslich auf hinter ihnen gestartete Gegner trafen. «Allerdings muss man dazu festhalten», so Jonas Wyss, «dass einige Gegner deutlich stärker spielten als ihre ELO-Zahl – ein Phänomen, das ich bei Studenten-Weltmeisterschaften schon oft beobachtet habe. Denn in einigen Ländern werden fast keine FIDE-gewerteten Turniere gespielt, so dass die ELO-Zahl der realen Stärke hinterherhinkt.»

Trotz der durchzogenen Resultate sah Jonas Wyss auch zwei positive Aspekte: «Die Spieler(innen) freuten sich, mal wieder kompetitiv antreten zu können, und der Team-Spirit war – so gut das online geht – hervorragend.»

Rangliste der Qualifikationsphase

1. China 18 aus 9. 2. Serbien 14 (246½). 3. Mongolei 14 (236). 4. Armenien 13 (283). 5. Kuba 13 (217½). 6. Weissrussland 13 (216½). 7. Ukraine 12 (220½). 8. China IV 12 (198½). 9. Kroatien 12 (199). 10. Kuba II 12 (180). Ferner: 23. Schweiz: 11. – 75 Teams.

Schweizer Resultate

1. Runde: Schweiz (Startnummer 22) - Argentinien IV (60) 3:1 (Meylan - FM Palu ½:½, WFM Stoeri - Argento 1:0, Schweighoffer - Igarzabal 1:0 f., Meier - Gianuzzi ½:½).

2. Runde: Malaysia (25) - Schweiz 3½:½ (IM Yeoh - WIM Georgescu ½:½, WFM Tan - Meylan 1:0, WIM Azhar - Stoeri 1:0, Mohd Saprin - Meier 1:0).

3. Runde: Chile III (38) - Schweiz 1:3 (Sanchez Sandoval - Georgescu 1:0, Barriga Silva - Meylan 0:1, Greau Carreno - Dill 0:1, Verdugo - Meier 0:1).

4. Runde: Schweiz - Mexiko II (32) 1½:2½ (Dill - Limon Olmos ½:½, Stoeri - Real Pereyra 0:1, Schweighoffer - Lima Martinez, ½:½, Meier - Herrera Camara ½:½).

5. Runde: Mexiko V (51) - Schweiz 1½:2½ (Perez - Meylan 0:1, Hernandez Vazquez - Stoeri ½:½, Hernandez Rendon - Schweighoffer 1:0, Rodriguez Silva - Meier 0:1). – Das ursprüngliche Resultat von 2½:1½ wurde auf 1½:2½ korrigiert, weil der am ersten Brett siegreiche Mexikaner des Betrugs überführt wurde.

6. Runde: China V (78) - Schweiz 2:2 (Chen - Georgescu 0:1, Liu - Meylan 0:1, Wu - Dill 1:0, Zheng - Meier 1:0).

7. Runde: Schweiz - Chile V (50) 4:0 (Meylan - Bernal Navarrete 1:0, Dill - Villa Gonzalez 1:0, Stoeri - Vega Llanos 1:0, Meier - Cisterna 1:0).

8. Runde: Schweiz - Sri Lanka (62) 4:0 (Georgescu - Obeysekara 1:0, Meylan - Aluvihare 1:0, Dill - Jeyanthan 1:0, Stoeri - Kulatunga 1:0).

9. Runde: Schweiz - Ukraine (43) ½:3½ (Georgescu - Woloschinski ½:½, Meylan - Dzurak 0:1, Stoeri - Stasjuk 0:1, Meier - Sydorjak 0:1).

Einzelbilanz der Schweizer(innen): WIM Lena Georgescu 3 Punkte aus 5 Partien, André Meylan 5½/8, Xaver Dill 3½/5, WFM Laura Stoeri 3½/7, Martin Schweighoffer 1½/3, Lukas Meier 4/8.

Auf Chessresults finden Sie alle Resultate: http://chess-results.com/tnr538140.aspx?lan=0&art=8&turdet=YES&flag=30

Offizielle Website der World University Championship Mind Games: http://wucmindsports2020.ukw.edu.pl/