Standard, Rapid und Blitz

von SSB-Schiedsrichterkommission (Kommentare: 0)

SRK - Über Jahrhunderte war Schach ein zeitloses Spiel. Die Verwendung von Schachuhren wurde erstmals Ende des 19. Jahrhunderts eingeführt, um die Dauer der Partie zu kontrollieren.

Die vom Weltschachbund FIDE anerkannten Schachformate Standard, Rapid und Blitz basieren auf denselben Regeln. Im Standard-Schach hat jeder Spieler normalerweise eine Bedenkzeit von mindestens 60 Minuten. Bei Bedenkzeit-Formaten mit Inkrement wird die Gesamtzeit beim 60. Zug zu Rate gezogen. Das hat den Vorteil, dass man dies leicht berechnen kann, indem man einfach beide Werte addiert (Beispiel: 45' + 15'' pro Zug entspricht 60' im 60. Zug).

Im Rapid-Schach (Anhang A der FIDE-Regeln) ist die gesamte Partie auf mehr als 10 und weniger als 60 Minuten begrenzt, während im Blitzschach (Anhang B) jeder Spieler maximal 10 Minuten für die gesamte Partie hat. Die Zeitgutschriften für den Gegner nach dem ersten regelwidrigen Zug wurden im Jahr 2023 vereinheitlich. So gilt sowohl für Rapid- als auch Blitzschach eine Gutschrift von einer Minute (Standardschach: zwei Minuten).

Es besteht für die beiden schnelleren Formate keine Notationspflicht. Im Schnellschach verliert man jedoch nicht das Recht, einen Anspruch geltend zu machen, der üblicherweise auf die Notation gestützt wird (A.2), denn man kann zu jeder Zeit ein Partieformular anfordern, um die Züge aufzuzeichnen.

Die Einführung der Rapid- und Blitz-ELO durch die FIDE im Jahr 2012 war eine wichtige Neuerung, um die ELO-Wertung in den schnelleren Schachformaten zu berücksichtigen. Dies hat auch dazu beigetragen, dass Rapid- und Blitzschachturniere immer beliebter werden. Es gibt viele berühmte Rapid- und Blitzschachturniere wie die Grand Chess Tour oder die FIDE World Rapid and Blitz Championships.

In der Schweiz gibt es bisher nur wenige FIDE- gewertete Rapid- und Blitzturniere. Es ist jedoch zu erwarten, dass der Trend zugunsten der schnelleren Formate vermehrt Einzug in die Schweizer Schachszene halten und damit zu einem wichtigen Teil der lokalen Schachkultur werden.

Michael Jähn

Josef Nemecek, Präsident der Schiedsrichterkommission des Schweizerischen Schachbundes, freut sich über Ihr Feedback und Ihre Fragen zu den «SSZ»- Regelecken. Sie können ihm auch eigene Themen vorschlagen: josef.nemecek@swisschess.ch.

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