Interview Stephan Mäder

Generation CHess: Wie Stephan Mäder kurz nach seinem Klubeintritt Aarauer Juniorenleiter wurde

Dass ein neues Mitglied kurz nach seinem Vereinseintritt mit einer Charge betraut wird, soll ja gelegentlich vorkommen. Dass aber ein Neumitglied nach nur knapp einem Monat gleich das Amt des Juniorenleiters übernimmt, dürfte in der Schweizer Schachszene eher Seltenheitswert haben. So geschehen im Schachklub Aarau, wo sich Stephan Mäder seit Sommer 2020 um die Nachwuchsspieler(innen) kümmert.

Sein erster Kontakt mit den 64 Feldern und 32 Figuren ist ein Klassiker: Im Alter von sechs Jahren spielte Stephan Mäder erstmals eine Schachpartie mit seinem Vater. Später auch mit seinem drei Jahre jüngeren Bruder, der jedoch bald keine Lust mehr hatte.

Ein Aha-Erlebnis hatte er, als ihm ein Kollege das 1998 erschienene und mittlerweile vergriffene Comic «Disney’s Schachbuch» von Weltmeister Anatoli Karpow schenkte. «Karpows Methode ermöglicht es jedem Anfänger, Schach richtig zu erlernen und zu gewinnen», kann man auf der Website des Schachversands Niggemann nachlesen. Und so war es bei Stephan Mäder tatsächlich auch: «Nachdem ich wieder mal meinen Vater herausgefordert und verloren hatte, habe ich das 120-seitige Buch während einer Nacht durchgearbeitet. Am nächsten Morgen spielte ich wiederum gegen meinen Vater – und gewann erstmals!»

Dass er in den Folgejahren nicht mehr regelmässig spielte, hing nicht zuletzt auch mit dem Wohnortswechsel seiner Familie zusammen. Sein Vater Elmar Mäder war nämlich von 2002 bis 2008 Kommandant der Schweizergarde im Vatikan.

Mit dem königlichen Spiel kam er erst während der «Stifti» wieder in Kontakt. Mit Kollegen spielte er jeweils auf der Gartenschachanlage vor dem Landesmuseum in Zürich. Einer dieser Kollegen befasste sich ebenfalls etwas vertiefter mit Schach. «Wir lernten Eröffnungen und schauten uns auch Schach-Videos auf YouTube an», erinnert sich Stephan Mäder. «Immer wenn mein Kollege etwas gelernt hatte, schlug er mich. Also suchte ich ebenfalls nach etwas Neuem und gewann die nächste Partie. So ging es immer weiter.»

Lesen Sie das komplette Porträt über Stephan Mäder in «SSZ» 2/22!

 

Stephan Mäder: ««Immer wenn mein Kollege etwas gelernt hatte, schlug er mich. Also suchte ich ebenfalls nach etwas Neuem und gewann die nächste Partie. So ging es immer weiter.»