GM Milos Perunovic (Ser) gewinnt das Zürcher Weihnachts-Open, FM Read Samadow (Aser) das Basel Christmas Festival – Rang 6 für Dorian Asllani in Zürich

von Markus Angst

Dorian Asllani gewann dank seines Exploits im Zürcher Meisterturnier 50 ELO-Punkte.

ma - Dorian Asllani (Nyon) sorgte bei den beiden parallel stattfindenden Schweizer Turnieren in der Altjahreswoche für das Glanzlicht aus einheimischer Sicht. Der 15-jährige Waadtländer wurde im Meisterturnier des Zürcher Weihnachts-Opens inmitten eines Pulks von Grossmeistern und Internationalen Meistern ausgezeichneter Sechster.

Drei Jahre nachdem er im Hotel «Crowne Plaza» als Zwölfjähriger überraschend das Allgemeine Turnier gewonnen hatte, sorgte Dorian Asllani in Zürich für den nächsten Exploit. Er musste im Meisterturnier mit 56 Teilnehmer(innen) als Startnummer 16 einzig GM Milos Perunovic (Ser/6 aus 7), GM Ivan Ivanisevic (Ser/5½), GM Sergey Fedortschuk (Ukr/5½), GM Vitaly Kunin (D/5) und IM Pierre Laurent-Paoli (Fr/5) den Vortritt lassen.

Und dies notabene nach einem veritablen Fehlstart. Denn der Schweizer U12-Meister von 2018 verlor in der 1. Runde überraschend gegen Sarah Hund (D/Sz). Danach drehte er jedoch auf und feierte in den restlichen sechs Partien noch fünf Siege – darunter gegen den als Nummer 5 gesetzten GM Dejan Pikula (Ser). Es war dies sein erster Sieg gegen einen Grossmeister. Er musste sich einzig noch dem topgesetzten Fedortschuk geschlagen geben und gewann 50 ELO-Punkte.

Zweitbester Schweizer wurde FM Bruno Kamber (Olten) als Elfter, knapp vor IM Nedeljko Kelecevic (Winterthur). Beide totalisierten 4½ Punkte.

Sieger des Allgemeinen Turniers wurde der 14-jährige luxemburgische Junior Nicolas Bourg (Startnummer 27) mit 6½ aus 7. Er spielt im gleichen Klub wie der in Luxemburg lebende Schweizer Nationalspieler GM Yannick Pelletier und nahm ab und zu an dessen Online-Gruppen-Trainings teil. Sein persönlicher Trainer ist der ebenfalls im gleichen Verein spielende französische GM Anthony Wirig.

Rang 2 ging mit einem halben Punkt Rückstand an den Walliser Routinier Eddy Beney (Sierre/Nr. 11).  Überraschender Dritter wurde der erst elfjährige Tamerlan Begdullayev (Dübendorf), der als Startnummer 53 ebenfalls 6 Punkte holte. Auf Rang 4 folgte mit Colin Federer (Wallisellen/5½/Nr. 26) ein weiterer Elfjähriger. Der Schweizer U10-Meister von 2021 musste sich in der Schlussrunde Nicolas Bourg geschlagen geben.

Das mit 72 Teilnehmer(inne)n gut besetzte, im siebenrundigen Rapid-Format ausgetragene Hobbyturnier gewann Zlatko Musil (Oberwil/ZG) mit 6 Punkten vor den punktgleichen Maciej Kwiatkowski (Pol) und Pascal Fehr (Zürich). Das von 98 Spieler(inne)n bestrittene Blitzturnier gewann GM Ivan Ivanisevic (Ser) vor IM Pierre Laurent-Paoli (Fr), IM Mahel Boyer (Fr) und IM Gabriel Gähwiler (Neftenbach). Alle vier holten 7½ Punkte aus neun Runden.

Während es im Zürcher Meisterturnier mit GM Milos Perunovic einen Solosieger gab, kamen im Masterturnier des Christmas Festival im Hotel «Mövenpick» in Basel gleich drei Spieler auf 7 Punkte aus neun Runden. Mit Read Samadow (Aser/Nr. 4) und Moritz Weishäutel (D/Nr. 6) belegten zwei FIDE-Meister die beiden ersten Plätze – vor dem als Nummer 2 gesetzten GM Li Min Peng (Ukr).

Topfavorit GM Sebastian Bogner (Zürich) musste mit sich mit 6½ Punkten und Rang 4 zufrieden geben. Der für die Schweizer Nationalmannschaft spielende Deutsche hatte einen Durchhänger in der Turniermitte, als er gegen zwei FIDE-Meister remisierte und gegen einen dritten gar verlor. Mit drei Siegen in den drei letzten Runden rettete er sein Turnier wenigstens noch halbwegs.

Bester Schweizer wurde IM Daniel Fischer (Einsiedeln/Nr. 8), der mit 6 Punkten auf Rang 11 landete – drei Plätze vor FM Theo Stijve (Villars-sur-Glâne/5½/Nr. 11). Für ein ausgezeichnetes 50-Prozent-Resultat sorgten die beiden Junioren Seyed Arvin Kasipour Azbari (Ennetturgi) und Suvirr Malli (Olten). Der amtierende Schweizer U16-Meister gewann 42 ELO-Punkte, der amtierende Schweizer U14-Rapidmeister, der nur mit einer Sonderbewilligung im Master spielen durfte, gar deren 68.

Das Expertturnier gewann Dmitriy Grigorjew (Rus) mit 6 aus 7 vor Omya Vidyarthi (USA/6) und Emilia Deak-Sala (Ö/5½). Als bester Schweizer kam Fridolin Marty mit 5½ Punkten auf Rang 7 – direkt vor dem zwölfjährigen Junior Dominik Mattenberger (Emmenbrücke). Das Risingturnier ging an Sahil Shivakumar (USA/8½ aus 9) vor Vishak Chockalingam (Basel/7½) und Deniz Ronny Bünül (Basel/6½).

In beiden Turnieren in der Altjahreswoche blieben die Teilnehmerzahlen unter den Erwartungen der Organisatoren. Thomas Brand, Direktor des Zürcher Weihnachts-Opens, hatte mit 300 gerechnet – es kamen im Meisterturnier und im Allgemeinen Turnier zusammen deren 227 (vier mehr als im Vorjahr). Claudio Boschetti, Präsident der das Basel Christmas Festival organisierenden Swisschesstour, hoffte auf total 250 Teilnehmer – gekommen sind 184. Trotzdem zeigten sich beide mit dem Verlauf ihrer Events zufrieden und werden sie auch 2023 wieder durchführen.

Auch in der ersten Woche des neuen Jahres stehen zwei parallel laufende Turniere auf dem Programm – vom 1. bis 4. Januar das traditionelle Meielisalp-Open im gleichnamigen Hotel in Leissigen und vom 2. bis 4. Januar das New Year Open im Hotel «Kronenhof» in Schaffhausen.

Hier finden Sie die Resultate des Zürcher Weihnachts-Opens

Meisterturnier

Allgemeines Turnier

Hobbyturnier

Blitzturnier

Hier finden Sie die Resultate des Christmas Festivals in Basel

Master

Expert

Rising

Infos zum Meielisalp-Open in Leissigen

Startrangliste des New Year Opens in Schaffhausen

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