ma - Vom 29. Mai bis 1. Juni geht in Pfäffikon/SZ das Bundesturnier über die Bühne. Zum ersten Mal trägt der Tessiner Claudio Boschetti die Hauptverantwortung für die Organisation. «Tutto bene?» – Läuft alles nach Plan?

Ein grosser Schachevent steht bevor. Wie laufen die Vorbereitungsarbeiten – «tutto bene»?

«Tutto bene» – wir freuen uns auf diese grossartige Veranstaltung!

Was heisst für Sie konkret «tutto bene»?

Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Wir haben ein tolles Team mit erfahrenen internationalen- und FIDE-Arbitern, zwei Grossmeister und mehrere Internationale Meister am Start des Hauptturniers I. Wir werden auch ein offenes VIP-Blitz durchführen nach dem Motto «Schlag den Meister und gewinne einen Preis». Mehr möchte ich dazu noch nicht verraten.

Tönt spannend. Gab es im Vorfeld Komplikationen zu lösen?

Eigentlich nicht. Die Direktion des Hotels «Seedamm Plaza» stimmte dem Projekt mit Begeisterung zu.

Warum bewarben Sie sich für die Organisation des Bundesturniers 2025?

Swisschesstour organisiert seit 25 Jahren Schachturniere in den schönsten Regionen der Schweiz – darunter auch das Schachfestival in Basel mit über 200 Teilnehmer(inne)n. Wir waren auch die ersten, die während der Covid-Pandemie ein Turnier in Europa organisierten, und 2017 führte ich auf Teneriffa eine Amateur-Weltmeisterschaft im Stil der ACO durch. Dank dieser Turniere sammelte ich die nötige Erfahrung. Ein Bundesturnier leiten zu dürfen, ist für mich jedoch eine neue Herausforderung.

Was zeichnet aus Ihrer Sicht das Bundesturnier 2025 im Speziellen aus?

Es widerspiegelt das Konzept der Swisschesstour, einen Schachanlass in den schönsten Regionen der Schweiz durchzuführen. Diesmal findet es an einer wunderschönen Lage am Zürichsee statt. Die Spieler(innen) und Begleitpersonen können sich während des Events mit Spaziergängen und Badespass erholen und Energie tanken.

Was können Sie uns über die Austragungslokalität sagen?

Das «Seedamm Plaza» ist ein aussergewöhnliches Event-Hotel und einfach zu erreichen – auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln.

Was heisst «aussergewöhnliches Event-Hotel» konkret?

Es hat ein exklusives Seminarhotel mit Räumen und verfügt über einen erstklassigen Service für Konferenzen und Anlässe.

Das Bundesturnier ist ein Grossanlass. Wie viele Schachspieler(innen) erwarten Sie?

Wir erhoffen uns eine grosse Teilnehmer(innen)zahl zwischen 350 und 400 Spieler(inne)n – und viel, viel Spass. Ich liebe die Schachspieler(innen). Es sind intelligente Leute und Pazifisten – eine richtige Anti-Stress-Therapie in schwierigen Zeiten!

Organisieren Sie in Pfäffikon/SZ auch Bundesturnier-Rahmenveranstaltungen?

Ja. Am Freitagabend findet – wie bereits erwähnt – ein ausserordentliches Blitzturnier «Schlag den Meister» statt. Wir laden dazu auch Funktionäre des Schweizerischen Schachbundes ein. Es ist eine besondere Gelegenheit, Personen, die hinter den Kulissen ehrenamtlich tätig sind, besser kennenzulernen.

Sie organisieren im Rahmen der Swisschesstour seit vielen Jahren zahlreiche Schweizer Open. Inwiefern können Sie davon für die Organisation des Bundesturniers 2025 profitieren?

Wir möchten den Teilnehmenden beweisen, dass wir ein gutes Team sind und es sich lohnt, mal bei einem Swisschesstour-Turnier teilzunehmen.

Inwiefern ist das Bundesturnier, das weit mehr Teilnehmende anlocken wird als Ihre Swisschesstour-Turniere, für Sie eine besondere Herausforderung?

Natürlich ist es eine besondere Herausforderung. Im vergangenen Jahr nahmen jedoch über 2700 Schachspieler(innen) an unseren 27 Turnieren teil. Wir organisieren auch zwei Schachanlässe in Italien, und dieses Jahr findet gar ein spezieller Anlass in München statt. Der Name ist ein Versprechen: «München Chess Happening».

Haben Sie für die folgenden Jahre weitere Bundesturnier-Bewerbungen im Auge?

Ja, der SSB sprach uns auch die beiden nächsten Bundesturniere zu.

An welchen Orten werden sie stattfinden?

2026 in Basel und 2027 wiederum in Pfäffikon/SZ.

Zum Schluss können Sie noch die Werbetrommel rühren. Warum lohnt es sich, am Bundesturnier 2025 teilzunehmen?

Es gibt viele Gründe, dabei zu sein. Alte Freunde und Schachkolleginnen zu treffen, sich mit Spieler(inne)n zu messen, denen man ansonsten nicht oft oder nie begegnet. Junge Talente können mit Titelträgern spielen und danach die Partien analysieren. Ältere Semester – wie meine Wenigkeit – können ihr Gehirn fit halten und in einer riesigen Kulisse Stress abbauen. Aber vor allem ist es wichtig, richtig Spass dabei zu haben und sich auch in den nächsten Jahren noch positiv daran erinnern zu können. Kurs: Das Bundesturnier ist ein Schach-Happening für alle Generationen!

Interview: Graziano Orsi

Claudio Boschetti persönlich

Wohnort: Melano.

Alter: 67.

Beruf: Pensionär und Turnierorganisator.

Hobbys: mit meiner Frau Ewa Urlaube zu machen, Eno-Gastronomie und natürlich Schach spielen und Turniere organisieren.

ELO: pendelt zwischen 2000 und 2100.

Klub: Swisschess Academy Lugano.

Lieblingsschachspieler: Anatoli Karpow.

Schachbuch-Tipp: Ich liebe alle Bücher mit Taktik und Kombinationen.

Web-Tipp