Nationalliga-A-Showdown in Regensdorf: IM Werner Hug hätte gegen IM Richard Forster ein Remis reklamieren können…

von Markus Angst

IM Werner Hug beweist sportliche Grösse: «Winterthur ist verdientermassen Meister geworden.»

ma - Die Schlussphase der diesjährigen Nationalliga-A-Meisterschaft verlief so spannend wie kaum zuvor. Erst in der allerletzten Partie der gesamten Saison fiel die Entscheidung um den Titel zugunsten von Winterthur, als IM Richard Forster gegen IM Werner Hug nach 73 Zügen gewann. Nun bekommt – wie nachträgliche Partieanalysen ergeben haben – das NLA-Finale eine zusätzliche dramatische Note. Werner Hug hätte nämlich im 41. Zug dreifache Stellungswiederholung reklamieren und damit der SG Zürich die Titelverteidigung sichern können.

«Ich war komplett überrascht, als ich tags darauf in den Ferien davon erfahren habe», sagt Richard Forster. «Am Brett war ich mir dessen nicht bewusst. Sonst hätte ich natürlich einen anderen Zug gespielt und meinen Plan, auf Gewinn zu spielen, anderweitig fortzugesetzt.» Auch Werner Hug hat die dreifache Stellungswiederholung nach dem 35., 37. und 41. Zug erst in der Heimanalyse bemerkt. «Sonst hätte ich das Remis natürlich beantragt, denn ich taxierte die Stellung zum damaligen Zeitpunkt für mich bereits als verloren.»

Für den Juniorenweltmeister von 1971 war dieser Fauxpas just in seiner 50. Nationalliga-A-Saison für seinen Stammverein eine Premiere: «Es kommt zwar immer wieder vor, dass dreifache Stellungswiederholungen übersehen werden. Doch mir ist das zuvor noch nie passiert. Mein Fehler war es, dass ich gegen Richard Forster nicht bewusst darauf gelauert habe.»

Obwohl er seinem Team mit einem Remis den Titel hätte sichern können, beweist Werner Hug sportliche Grösse: «Ich mag Richard Forster den Sieg gönnen, und Winterthur ist verdientermassen Meister geworden. Natürlich war das Pech für mich und unsere Mannschaft. Aber das ist Sport, und ich kann gut damit leben.»

Hier finden Sie alle acht Partien des Matchs Zürich - Winterthur: http://screti.ch/reti-live.html

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