SMM: Nationalliga-A-Showdown am kommenden Wochenende in Zürich – Titelverteidiger Luzern in der Pole-Position – alle Partien live im Internet

von Markus Angst

Kann Luzern am kommenden Sonntag wie im Vorjahr wieder jubeln?

ma - Mit drei Teams innerhalb von zwei Punkten an der Tabellenspitze verspricht die Nationalliga-A-Doppel-Schlussrunde der Schweizerischen Mannschaftsmeisterschaft (SMM) am kommenden Wochenende im Hotel «Crowne Plaza» in Zürich Hochspannung.

Luzern geht als Solo-Leader und mit zwei Mannschaftspunkten Vorsprung auf die nur durch einen halben Einzelpunkt getrennten Zürich (das sich in der 7. Runde Riehen hat 3½:4½ geschlagen geben müssen) und Riehen (das in der 4. Runde 3½:4½ gegen Winterthur verloren hat) in die beiden letzten Partien. Der Titelverteidiger, der nach sieben Runden als Einziger mit einer reinen Weste dasteht, trifft am Samstag (13 Uhr) auf Zürich und am Sonntag (11 Uhr) auf Riehen.

«Dass wir mit zwei Punkten Vorsprung auf unsere schärfsten Verfolger in die Schlussrunde gehen, kommt für mich höchst überraschend», sagt Luzerns Captain IM Oliver Kurmann. «Denn nominell waren wir mit den tatsächlich verfügbaren Spielern wahrscheinlich die Nummer 4 oder 5 der Nationalliga A.» Oliver Kurmann sieht die Innerschweizer gegen Zürich und Riehen zwar in der Aussenseiterrolle. «Da aber zwei Punkte womöglich bereits reichen und wir unbeschwert und voller Selbstvertrauen antreten werden, liegt unser dritter Titel innerhalb von vier Jahren tatsächlich in Reichweite.» 

Treffend charakterisiert Christian Issler die Ausgangslage seines Teams, das am Sonntag noch auf Genf (5.) trifft: «Nur wenn wir Luzern schlagen, dürfen wir von einem weiteren Titel träumen.» Der Mannschaftsleiter der SG Zürich freut sich auf eine spannende Schlussrunde: «Die drei Spitzenmannschaften treffen alle aufeinander – und jede kann aus eigener Kraft noch Meister werden.»

Zwar befindet sich Riehen, das es wie Zürich neben Luzern noch mit Genf zu tun bekommt, in einer ähnlichen Ausgangslage wie Zürich. Trotzdem ist Mannschaftleiter Peter Erismann nur vorsichtig optimistisch: «Aufgrund der Tabellenlage rechnen wir uns lediglich Aussenseiterchancen aus.»

Luzern, Zürich und Riehen dürften die drei Podestplätze unter sich ausmachen, da das viertplatzierte Winterthur drei und das fünftrangierte Genf vier Punkte hinter Position 3 zurückliegen.

Wer steigt ab?

Spannend wird auch der Kampf gegen den Abstieg. Während das sechstplatzierte Wollishofen mit 5 Punkten safe ist, liegen mit Réti (4), den beiden Aufsteigern Nyon (3) und Nimzowitsch (2) sowie Echallens (1) vier Teams innerhalb von drei Zählern. Mit Réti - Nyon (Samstag) und Réti - Nimzowitsch (Sonntag) kommt es zu zwei Direktduellen zwischen gefährdeten Teams.

Alle 80 Partien können Sie im Internet live verfolgen – und zwar auf der Website des Schweizerischen Schachbundes (SSB), auf ChessBase und Chess24. Noch «liviger» geht es direkt vor Ort: Zuschauer(innen) sind im «Crowne Plaza» herzlich willkommen.

In diesem Jahr wird es in der SMM keine Normen geben. Die je 6 Punkte aus sieben Runden aufweisenden WGM Ghazal Hakimifard (Luzern) und IM Anthony Petkidis (Zürich) sowie der 5 aus 7 totalisierende IM Daniel Fischer (Zürich) haben als erfolgreichste Punktesammler in der NLA zu wenig Titelträger als Gegner gehabt, um eine GM- oder IM-Norm schaffen zu können.

Partien der zentralen Doppel-Schlussrunde vom 12./13. November (Hotel «Crowne Plaza», Badenerstrasse 420, Zürich)

Samstag (13 Uhr): Zürich - Luzern, Riehen - Genf, Echallens - Winterthur, Nimzowitsch - Wollishofen, Réti - Nyon.

Sonntag (11 Uhr): Riehen - Luzern, Zürich - Genf, Nyon - Winterthur, Echallens - Wollishofen, Réti - Nimzowitsch.

NLA-Rangliste nach 7 Runden

1. Luzern 14 (39). 2. Zürich 12 (36½). 3. Riehen 12 (36). 4. Winterthur 9 (30½). 5. Genf 8 (33). 6. Wollishofen 5 (19). 7. Réti 4 (27). 8. Nyon 3 (21½). 9. Nimzowitsch 2 (19). 10. Echallens 1 (18½).

Die erfolgreichsten Punktesammler in der NLA

WGM Ghazal Hakimifard (Luzern) und IM Anthony Petkidis (Zürich) je 6 Punkte aus 7 Partien, IM Nicolas Brunner (Riehen) 5½/6, GM Robert Fontaine (Genf) 5½/7, GM Ioannis Georgiadis (Riehen) und IM Daniel Fischer (Zürich) je 5/7, IM Alfred Weindl (Luzern) und FM Noah Fecker (Zürich) je 4½/5, IM Fabian Bänziger und IM Gabriel Gähwiler (beide Luzern) je 4½/6, GM Joe Gallagher (Nimzowitsch) und GM Olivier Renet (Riehen) je 4/6, GM Romain Edouard (Genf) 3½/4, GM Nico Georgiadis (Winterthur) 3½/5.

Einzelbilanz der 10 NLA-Teams

Luzern (13 Spieler eingesetzt): WGM Ghazal Hakimifard 6/7, IM Valery Atlas 3½/7, IM Fabian Bänziger 4½/6, IM Gabriel Gähwiler 4½/6, GM Martin Krämer 3½/6, IM Alfred Weindl 4½/5, IM Roland Lötscher 3/4, Pirmin Lötscher 2/4, IM Oliver Kurmann 1½/4, FM Enrique Almada 3/3, Belhadri Benmia 1/2, FM Vincent Riff 1/1, Aleksandar Rusev 1/1.

Riehen (12): IM Ioannis Georgiadis 5/7, IM Dennis Breder 4/7, GM Ognjen Cvitan 4/7, IM Gregor Haag 2½/7, IM Nicolas Brunner 5½/6, GM Olivier Renet 4/6, GM Andreas Heimann 3/5, GM Markus Ragger 3/4, IM Heinz Wirthensohn 1½/2, FM Dorian Jäggi 1½/2, FM Matthias Rüfenacht 1½/2, Sebastian Schmidt-Schäffer ½/1.

Zürich (10): IM Anthony Petkidis 6/7, IM Daniel Fischer 5/7, GM Christian Bauer 4½/7, GM Yannick Pelletier 3/7, GM Lothar Vogt 3/7, FM Norbert Friedrich 3½/6, FM Noah Fecker 4½/5, IM Ilja Mutschnik 2½/4, Pawel Silberring 3/3, GM Lucas Brunner 1½/3.

Winterthur (18): IM Dennis Kaczmarczyk 4/7, WIM Lena Georgescu 3½/7, Sebastian Gattenlöhner 3½/7, GM Nico Georgiadis 3½/5, IM Richard Forster 3/5, FM Benedict Hasenohr 2½/5, Julian Schärer 2½/5, IM Martin Ballmann 1½/2, GM Miguel Santos Ruiz 1/2, IM Nedeljko Kelecevic 1/2, FM Walter Bichsel ½/2, FM Kambez Nuri 1/1, Martin Schweighoffer 1/1, Philipp Balcerak ½/1, Roman Freuler ½/1, David Mäder ½/1, Sladjan Jovanovic ½/1, Erich Lang 0/1.

Genf (11): GM Robert Fontaine 5½/7, GM Andrei Sokolow 4½/7, IM Yohan Benitah 4½/7, GM Clovis Vernay 3½/7, IM Richard Gerber 3/7, IM Quentin Burri 3½/6, GM Jean-Noël Riff 2/5, GM Romain Edouard 3½/4, Laurent Geiser 1½/3, Dominique Li ½/1, Deyan Samuil Kostov 0/1.

Wollishofen (18): Fabian Frey 2½/6, GM Michael Prusikin 3/5, Jürgen Fend 3/5, IM Michael Hochstrasser 2/5, Szymon Stysiak 1½/4, Frank Schmidbauer 1½/4, Claude Douguet ½/4, IM Olivier Moor 0/4, FM Fabian Mäser 1½/3, IM Roger Moor 1/3, Thomas Held ½/2, Daniel Good 0/2, Patrick Kuhn 1/1, FM Andreas Umbach ½/1, Joachim Kambor ½/1, FM Thomas Wyss 0/1, Thomas Kohli 0/1, Patrick Eschmann 0/1.

Réti (14): GM Sebastian Bogner 4½/7, GM Mihajlo Stojanovic 4/7, FM Sigurdur Dadi Sigfusson 2/7, Simon Lepot 3½/6, IM David Pires Tavares Martins 3/5, Vincent Lou 2½/5, FM Jonas Wyss 1½/5, FM Matthias Gantner 1/5, IM Christian Maier 2½/3, Francesco Antognini 1/2, Matej Jusup ½/1, Lorenz Wüthrich ½/1, Christoph Schmid ½/1, Peter Pfister 0/1.

Nyon (16): Pascal Guex 4/7, Laurent Vilaseca 3½/7, FM Murtez Ondozi 2½/7, IM Sébastien Joie 2/7, Nicolas Duport ½/6, Olaf Schweitzer 2/4, Selvan Gautier 2/3, IM Jean Netzer 1½/3, Dorian Asllani 1½/3, FM Avni Ermeni ½/3, Alexis Skouvaklis 1/1, Christian Michaud ½/1, FM Holger Rasch 0/1, Emilien N'Guyen 0/1, Claude Promonet 0/1, Numa Bertola 0/1.

Nimzowitsch (14): Christoph Drechsler 3/7, Lars Bäumer 2/7, GM Joe Gallagher 4/6, FM Sacha Georges 1/6, FM Dylan Viennot 2/5, IM Constantin Florescu Codrut 1½/5, Miran Alic 1½/5, Parwis Nabavi 1/5, Yasin Chennaoui 0/3, Arthur Toenz ½/2, Thomas Heerd 1/1, GM Thomas Luther ½/1, Jozef Janovsky ½/1, Perparim Bajraktari ½/1.

Echallens (13): FM Niels Willems 3/7, Nicolas Perréard 3/7, Lindo Duratti 2½/7, IM Guillaume Sermier 2/6, Cédric Pahud 1½/6, IM Ralph Buss 2/5, André Meylan 1½/4, FM Yevgen Bondar 1/2, GM Florin Gheorghiu 0/2, FM Gabriele Botta 1/1, IM Manuel Valles 1/1, Valentin Palmonella 0/1, Pascal Vianin 0/1.

Die Meister der letzten 10 Jahre

2021 Luzern

2020 nicht ausgetragen

2019 Genf

2018 Luzern

2017 Winterthur

2016 SG Zürich

2015 Genf

2014 Réti Zürich

2013 Réti Zürich

2012 Genf

Meistertitel seit der Einführung der SMM 1951

SG Zürich: 25

Allschwil: 8

Biel: 7

Nimzowitsch Zürich: 6

Genf: 5

Bern (Zytglogge): 3

Birseck: 3

Réti Zürich: 3

Winterthur: 3

Luzern: 3

Basel: 2

Reichenstein: 1

Mendrisio: 1

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