SMM: Riehen verteidigt den Titel – Silber für Genf, Bronze für Zürich – Schwarz-Weiss und Bodan steigen in die Nationalliga B ab
von Markus Angst
ma - Dank eines ungefährdeten 5:3-Siegs gegen Zürich in der vom Schachklub Glarus zu dessen 100-Jahr-Jubiläum ausgezeichnet organisierten zentralen Nationalliga-A-Schlussrunde der Schweizerischen Mannschaftsmeisterschaft (SMM) verteidigte die Schachgesellschaft Riehen ihren Titel.
Der Spitzenkampf als Highlight einer spannenden Saison, der acht Grossmeister und fünf Internationale Meister im Einsatz sah, war relativ schnell entschieden. GM Adrien Demuth (gegen GM Lucas Brunner) und IM Dennis Breder (gegen FM Jörg Grünenwald) gewannen ihre Partien, die sechs restlichen Begegnungen endeten remis.
Damit blieb Riehen, das gegen Zürich im Gegensatz zum 4½:3½-Sieg gegen Winterthur am Vortag mit GM Andreas Heimann antrat, während der Rekordmeister auf die an einem Turnier im Ausland weilende GM Alexandra Kosteniuk verzichten musste, die zweite Saison in Folge ohne Punktverlust. Derweil fielen die Zürcher noch auf den 3. Platz zurück und wurden von Genf, das in Glarus zweimal siegreich blieb (6½:1½ gegen Bodan Kreuzlingen und 6:2 gegen Mendrisio), überholt.
Luzern in extremis gerettet – Bodan reisst Schwarz-Weiss mit ins Verderben
Dramatisch war die Abstiegsentscheidung. Luzern rettete sich dank eines mühsam erkämpften 4½:3½-Siegs gegen Winterthur in extremis aus eigener Kraft. Dem Schweizer Meister von 2021 und 2022 stand das Wasser im Verlauf der Schlussrunde phasenweise bis zum Hals. Denn schnell einmal zeichnete sich ab, dass Bodan gegen Schwarz-Weiss Bern hoch gewinnen wird (Schlussresultat 6½:1½), allenfalls bezüglich Einzelpunkte aufschliessen und einen Stichkampf gegen den Abstieg erzwingen kann. Schliesslich gewann Luzern, dem eine 3½:4½-Niederlage drohte, doch noch und war safe.
Somit kehren die beiden Aufsteiger des Vorjahres auf direktem Weg in die Nationalliga B zurück. Ersetzt werden sie durch die beiden NLB-Gruppensieger Tribschen und Nyon. In der kommenden Woche wird die SMM-Saison 2024 mit den Aufstiegsspielen 1. Liga/Nationalliga B, 2./1. Liga und 3./2. Liga abgeschlossen.
Beste NLA-Spieler waren in diesem Jahr IM Nicolas Brunner (Riehen) und FM Aurelio Colmenares (Genf) mit je 7 Punkte aus neun Partien. IM Daniel Fischer (Zürich) holte 6½ aus 8, GM Christian Bauer (Zürich) und Jürgen Fend (Wollishofen) je 6½ aus 9, GM Andreas Heimann (Riehen), IM Yohan Benitah und IM Quentin Burri (beide Genf) je 6 aus 8.
Alle 80 Partien von Glarus können Sie auf Chess.com und Lichess nachspielen.
Nationalliga A, 8. Runde
Riehen - Winterthur 4½:3½ (Santos Ruiz - Demuth ½:½, Ragger - N. Georgiadis ½:½, I. Georgiadis - Kaczmarczyk 0:1, Breder - Hasenohr 1:0, Haag - Ballmann 1:0, Renet - Georgescu ½:½, Jäggi - Schlegel ½:½, Brunner - Gattenlöhner ½:½).
Zürich - Luzern 5½:2½ (Pelletier - Krämer ½:½, Petkidis - Bänziger ½:½, Bauer - Kurmann 1:0, Fecker - Atlas ½:½, Brunner - Stijve 1:0, Fischer - R. Lötscher 1:0, Grünenwald - Gähwiler ½:½, Vogt - Hakimifard ½:½).
Bodan Kreuzlingen - Genf 1½:6½ (Kühn - Edouard 0:1, Hommeles - Sokolow ½:½, Wildi - Riff ½:½, Knödler - Vernay 0:1, Seitz - Burri 0:1, Marentini - Toktomushev 0:1, Schmid - Colmenares ½:½, Cöllen - Gerber 0:1).
Mendrisio - Réti Zürich 3:5 (Aranovitch - Stojanovic ½:½, Patuzzo - Bogner 0:1, Mantovani - Maier ½:½, Sedina - Martins 1:0, Salvetti - Wyss 1:0, Cacciola - Degtjarew 0:1, Medici - Rodriguez 0:1, Levacic - Gantner 0:1).
Schwarz-Weiss Bern - Wollishofen 4:4 (Klauser - Peng 0:1, Mattenberger - Prusikin 1:0, Boffa - Hochstrasser ½:½, Löffler - Gähler ½:½, Si. Schweizer - O. Moor 1:0, Salzgeber - Mäser 0:1, Barth - Fend 0:1, Sa. Schweizer - Frey 1:0).
Nationalliga A, 9. Runde
Zürich - Riehen 3:5 (Bauer - Heimann ½:½, Pelletier - Ragger ½:½, Petkidis - Georgiadis ½:½, L. Brunner - Demuth 0:1, Fecker - Renet ½:½, Vogt - N. Brunner ½:½, Fischer - Haag ½:½, Grünenwald - Breder 0:1).
Winterthur - Luzern 3½:4½ (Santos Ruiz - Kurmann ½:½, Georgiadis - Krämer 0:1, Kaczmarczyk - Bänziger 0:1, Forster - Atlas 1:0, Hasenohr - Stijve 0:1, Ballmann - Gähwiler ½:½, Schlegel - R. Lötscher 1:0, Georgescu - Hakimifard ½:½).
Genf - Mendrisio 6:2 (Edouard - Aranovitch 1:0, Riff - Cereda 1:0, Burri - Mantovani ½:½, Sokolow - Sedina ½:½, Benitah - Patuzzo 1:0, Toktomushev - Cacciola ½:½, Colmenares - Salvetti 1:0, Gerber - Levacic ½:½).
Réti - Wollishofen 5:3 (Stojanovic - Prusikin ½:½, Bogner - Peng ½:½, Degtjarew - R. Moor ½:½, Martins - Hochstrasser ½:½, Maier - Gähler 1:0, Wyss - Fend 1:0, Rodriguez - Frey ½:½, Gantner - Mäser ½:½).
Bodan - Schwarz-Weiss 6½:1½ (Hommeles - Klauser ½:½, Kühn - Mattenberger ½:½, Wildi - Boffa 1:0, Knödler - Löffler 1:0, Marentini - Si. Schweizer ½:½, Seitz - Barth 1:0, Cöllen - Sa. Schweizer 1:0, Schmid - Leutwyler 1:0).
NLA-Schlussrangliste nach 9 Runden
1. Riehen 18 (47/Schweizer Meister). 2. Genf 15 (46). 3. Zürich 14 (44½). 4. Réti 11 (41). 5. Wollishofen 7 (35½). 6. Winterthur 7 (35). 7. Mendrisio 7 (30½). 8. Luzern 5 (29). 9. Bodan 3 (27½/Absteiger). 10. Schwarz-Weiss 3 (24/Absteiger).
Die erfolgreichsten Punktesammler in der NLA
IM Nicolas Brunner (Riehen) und FM Aurelio Colmenares (Genf) je 7 Punkte aus 9 Partien, IM Daniel Fischer (Zürich) 6½/8, GM Christian Bauer (Zürich) und Jürgen Fend (Wollishofen) je 6½/9, GM Andreas Heimann (Riehen), IM Yohan Benitah und IM Quentin Burri (beide Genf) je 6/8, GM Sebastian Bogner (Réti), IM Gabriel Gähwiler (Luzern), IM Dennis Kaczmarczyk (Winterthur) und IM Dennis Breder (Riehen) je 6/9, IM Ilja Mutschnik (Zürich) 5½/6, GM Ognjen Cvitan (Riehen), GM Martin Krämer (Luzern) und IM Theo Hommeles (Bodan) je 5/7.
Einzelbilanz der 10 NLA-Teams
Riehen (11 Spieler eingesetzt): IM Nicolas Brunner 7 Punkte aus 9 Partien, IM Dennis Breder 6/9, GM Adrien Demuth 5/9, GM Andreas Heimann 6/8, FM Gregor Haag 5½/8, IM Ioannis Georgiadis 5/8, GM Ognjen Cvitan 5/7, GM Markus Ragger 4/6, FM Dorian Jäggi 1½/3, GM Olivier Renet 1½/4, FM Mathias Rüfenacht ½/1.
Genf (12): FM Aurelio Colmenares 7/9, GM Andrei Sokolow 5/9, GM Jean-Noël Riff 5/9, IM Yohan Benitah 6/8, IM Quentin Burri 6/8, GM Clovis Vernay 4½/8, IM Richard Gerber 3½/6, FM Teimur Toktomushev 3/6, GM Romain Edouard 4/5, Laurent Geiser 1/1, FM Deyan Samuil Kostov 0/1, Vladimir Kovacevic ½.
Zürich (10): GM Christian Bauer 6½/9, GM Yannick Pelletier 5½/9, FM Noah Fecker 5½/9, GM Lothar Vogt 5/9, FM Jörg Grünenwald 3½/9, IM Daniel Fischer 6½/8, IM Anthony Petkidis 4½/8, IM Ilja Mutschnik 5½/6, GM Lucas Brunner 1/4, Odd Martin Guttulsrud 1/1.
Réti Zürich (12): GM Sebastian Bogner 6/9, GM Mihajlo Stojanovic 5½/9, FM Jonas Wyss 5/9, IM Jewgeni Degtjarew 5/8, FM Matthias Gantner 4½/8, IM David Pires Tavares Martins 3/7, FM Sigurdur Sigfusson 3/5, Simon Lepot 2/5, Mateo Rodriguez 3½/4, IM Christian Maier 2½/4, Vincent Kriste 1/3, Francesco Antognini 0/1.
Wollishofen (13): Jürgen Fend 6½/9, IM Michael Hochstrasser 4/9, GM Li Min Peng 5/8, FM Marco Gähler 3/8, Fabian Frey 2½/8, IM Konstantin Borsuk 3½/5, GM Michael Prusikin 3½/7, IM Olivier Moor 1/5, IM Roger Moor 2½/4, FM Fabian Mäser 3/5, Frank Schmidbauer ½/2, FM Andreas Umbach ½/1, Szymon Stysiak 0/1.
Winterthur (14): IM Dennis Kaczmarczyk 6/9, FM Igor Schlegel 5½/9, WGM Lena Georgescu 4½/9, FM Benedict Hasenohr 3/9, Sebastian Gattenlöhner 4½/8, GM Nico Georgiadis 3½/8, IM Martin Ballmann 2/6, GM Miguel Santos Ruiz 2/4, IM Richard Forster 2/3, FM Julian Schärer 1/3, FM Walter Bichsel ½/1, Stefan Zollinger ½/1, IM Nedeljko Kelecevic 0/1, Benjamin Kienböck 0/1.
Mendrisio (13): FM Fabrizio Patuzzo 3½/9, IM Renzo Mantovani 3/9, WGM/IM Yelena Sedina 5/8, IM Emiliano Aranovitch 3½/8, Alfredo Cacciola 2½/7, IM Damir Levacic 2/6, FM Alec Salvetti 2/6, IM Fabio Bellini 3/5, FM Simone Medici 2/4, GM Michele Godena 1½/3, Tiziano Cavadini 0/3, GM Sabino Brunello 2/2, Loris Cereda ½/2.
Luzern (13): IM Gabriel Gähwiler 6/9, IM Valery Atlas 2/9, GM Martin Krämer 5/7, IM Theo Stijve 4½/7, IM Fabian Bänziger 3½/7, WGM Ghazal Hakimifard 3/6, IM Roland Lötscher 2/6, IM Oliver Kurmann 1½/6, Jan Haugner ½/6, FM Aleksandar Rusev ½/3, Pirmin Lötscher 0/3, Amindo Naarden ½/2, Silvio Bucher 0/1.
Bodan Kreuzlingen (13): FM Dieter Knödler 4½/9, FM Marcel Wildi 4/9, Patrick Seitz 3½/8, IM Peter Kühn 2½/8, IM Theo Hommeles 5/7, Eike Cöllen 2½/5, Michael Schmid 2/5, FM Martin Jogstad 1/5, IM Frank Zeller ½/5, Marcel Marentini ½/5, Stefan Egle 1½/4, Michael Norgauer 0/1, Philipp Bruttel 0/1.0
Schwarz-Weiss Bern (13): IM Markus Klauser 2½/9, Can-Elian Barth 1½/9, IM Markus Löffler ½/8, Mauro Boffa 1½/7, FM Matthias Mattenberger 3½/6, Matteo Jaggy 3½/6, Benjamin Dobschat 2/6, Frank Salzgeber 1/6, Simon Schweizer 3/4, Julian Turkmani 3/4, Samuel Schweizer 2/4, Nicolas Curien 0/2, Mathias Leutwyler 0/1.
Die Meister der letzten 10 Jahre
2024 Riehen
2023 Riehen
2022 Luzern
2021 Luzern
2020 nicht ausgetragen
2019 Genf
2018 Luzern
2017 Winterthur
2016 SG Zürich
2015 Genf
2014 Réti Zürich
Meistertitel seit der Einführung der SMM 1951
SG Zürich: 25
Allschwil: 8
Biel: 7
Nimzowitsch Zürich: 6
Genf: 5
Luzern: 4
Bern (Zytglogge): 3
Birseck: 3
Réti Zürich: 3
Winterthur: 3
Basel: 2
Riehen: 2
Reichenstein: 1
Mendrisio: 1
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Paarungen der Aufstiegsspiele (14.–19. Oktober)
1. Liga/Nationalliga B: Wollishofen II - Réti Zürich III, Swisschess Academy Lugano - Réti Zürich II, Trümmerfeld Basel - Nyon II, La Garde du Roi Prangins - Echiquier Bruntrutain Porrentruy. – Wenn beide Réti-Mannschaften ihr Aufstiegsspiel gewinnen, steigt trotzdem nur eine in die Nationalliga B auf. Deshalb würden in diesem Fall Wollishofen II und Swisschess Academy I am 9. November in Wollishofen ein zusätzliches Aufstiegsspiel 1. Liga/NLB bestreiten.
2./1. Liga: Bodan Kreuzlingen II - Zürich III, Wollishofen III - Flawil, Stäfa - Tribschen II, Entlebuch - Chessflyers, Fribourg - Echallens III, Grand Echiquier Lausanne - Bern III. – Birseck und Riehen III steigen direkt auf.
3./2. Liga: Winterthur V - Glarus II, Rapperswil-Jona II - Toggenburg, Wollishofen V - Réti Zürich V, Seebach Zürich - Einsiedeln, Letzi Zürich - Massagno, Gligoric Zürich II - Nimzowitsch Zürich IV, Oftringen - Grenchen, Bern V - Jura, Schwarz-Weiss Bern III - Solothurn II, Fribourg II - Bern IV, Echallens IV - Sion II, Crans-Montana - Grand Echiquier Lausanne II. – Luzern III, Samby Basel, Renens und Cavaliers Fous Genf steigen direkt auf.
Die Gruppenersten und -zweiten der 4. Liga steigen direkt auf: Gonzen II, Frauenfeld II, Chessflyers III, Winterthur VII, Wollishofen VI, Schaffhausen/Munot II, Letzi Zürich II, Zürich V, Oberglatt II, Dübendorf II, Réti Zürich VI, Seebach Zürich III, Seebach Zürich IV, Olten V, Freiamt II, Baden IV, Cham II, Locarno II, Riehen V, Rhy Rheinfelden II, Trümmerfeld Basel III, Trümmerfeld Basel V, Bern VII, Bern VIII, Thun III, Biel III, Köniz-Bubenberg III, SK Biel, SG Biel II, Bulle II, Bulle III, Payerne IV, Fribourg III, Renens II, Areuse, Ecole d'Echecs Genf. – Chur III, Reinach, Toggenburg II, Bümpliz III, Yverdon-les-Bains II, Amateurs Genf II und Bois-Gentil Genf VI verzichten auf den Aufstieg.