SMM: wer sorgt am kommenden Sonntag in der 3. Nationalliga-A-Runde für die nächste Überraschung?

von Markus Angst

Georg Kradolfer (Captain Wollishofen): «Der ELO-Unterschied allein ist keine Garantie für Sieg oder Niederlage.»

ma - So viele Überraschungen wie dieses Jahr hat es zum Auftakt einer Nationalliga-A-Saison in der Schweizerischen Mannschaftsmeisterschaft (SMM) noch nie gegeben. Mal schauen, wer am kommenden Sonntag in der 3. NLA-Runde den nächsten Coup schafft.

Gleich gegen zwei Titelanwärter holte Aussenseiter Wollishofen ein 4:4-Unentschieden – im Startdurchgang gegen Titelverteidiger Genf, in der 2. Runde gegen Riehen. «Dieser phänomenale Start hat uns überrascht und natürlich gefreut», sagt Georg Kradolfer. Wollishofens Captain relativiert allerdings im gleichen Atemzug den Faktor Überraschung: «Wir haben in den vergangenen Jahren schon öfter mit knappen Resultaten gegen Spitzenteams verloren und wissen, dass der ELO-Unterschied allein keine Garantie für Sieg oder Niederlage ist.»

Möglich werden laut Kradolfer solch unerwartete Resultate selbst dann, wenn der Gegner an allen Brettern stärker besetzt ist, «weil wir erstens unbeschwert antreten konnten und nicht unter Druck standen und weil wir zweitens über eine gute Mischung von Routiniers und aufstrebenden Spielern verfügen, die alle an sich und die Mannschaft glauben.» Gegen Leader Luzern ist Wollishofen in der 3. NLA-Runde wiederum der Underdog. «Doch unsere Spieler werden ihre Haut erneut so teuer wie möglich verkaufen und sich bestimmt nicht verstecken» (Kradolfer).

Auch Winterthur sorgte mit dem 4:4-Unentschieden gegen die topgesetzte SG Zürich in der Startrunde für einen Coup. «Wir haben zwar nicht damit gerechnet, aber der Punktgewinn kam für uns nicht komplett überraschend», sagt Winterthur-Captain Roman Freuler. «Denn wir sehen uns als gute Mittelfeldmannschaft, die nicht so weit weg von den besten vier Teams entfernt ist. Deshalb rechnen wir uns auch gegen die nominell stärkeren Teams immer Chancen aus.» Nach dem guten Saisonstart strebt Winterthur am kommenden Sonntag auch gegen Riehen Punkte an. «Selbstverständlich kennen wir die Qualitäten von Riehen und gehen die Aufgabe im Bewusstsein an, dass uns ein toller Wettkampf gelingen muss, aber auch mit dem Wissen, dass wir ganz gut in Form und Punkte möglich sind», sagt Roman Freuler.

Peter Erismann, Captain von Riehen, ist überzeugt, «dass die Differenz zwischen den Nationalliga-A-Mannschaften laufend kleiner wird. Die sich im Abstiegsbereich befindlichen Teams verstärken sich kontinuierlich.» Für Erismann ist klar: «Nur weil eine Mannschaft auf dem Papier als etwas schwächer eingestuft ist, hat man noch lange nicht gewonnen. Es braucht nicht viel zu einer Überraschung. Im Match Riehen – Wollishofen hat einer unserer Spieler eine Stellung, die eigentlich zum Gewinn hätte führen müssen, in den Verlust verdorben, was uns einen Mannschaftspunkt gekostet hat.»

Dass es in den ersten beiden Runden Überraschungen gab, hat gemäss Christian Issler auch einen Vorteil: «Es macht die Meisterschaft spannender.» Doch der Captain der SG Zürich ist überzeugt, «dass sich auf neun Runden bezogen wahrscheinlich doch die Favoriten durchsetzen werden.»

3. Runde Nationalliga A

Wollishofen - Luzern, Winterthur - Riehen, Réti Zürich - Bodan Kreuzlingen, Zürich - Solothurn, Echallens - Genf.

Rangliste nach 2 Runden: 1. Luzern 4 (11½). 2. Riehen 3 (11½). 3. Bodan, Winterthur und Zürich je 3 (10). 6. Genf und Wollishofen je 2 (8). 8. Echallens 0 (4½). 9. Réti 0 (4). 10. Solothurn 0 (2½).

3. Runde Nationalliga B, Ost

Mendrisio - Luzern II, Winterthur II - Herrliberg, Nimzowitsch Zürich - Schwarz-Weiss Bern, Olten - Baden, Tribschen - Zürich II.

Rangliste nach 2 Runden: 1. Mendrisio 4 (12½). 2. Herrliberg 4 (12). 3. Luzern II 3 (9½). 4. Schwarz-Weiss 3 (8½). 5. Olten 2 (8). 6. Baden 2 (7½). 7. Winterthur II 1 (6). 8. Zürich II 1 (5½). 9. Nimzowitsch 0 (5½). 10. Tribschen 0 (5).

3. Runde Nationalliga B, West

Bois-Gentil Genf - Riehen II, Nyon - Trubschachen, Grand Echiquier Lausanne - Bern, Neuenburg - Schwarz-Weiss Bern II, Vevey - Therwil.

Rangliste nach 2 Runden: 1. Bois-Gentil 4 (11½). 2. Nyon 3 (10). 3. Bern 3 (9½). 4. Neuenburg 3 (9). 5. Schwarz-Weiss II 2 (9). 6. Trubschachen 2 (8). 7. Riehen II 2 (7½). 8. Vevey 1 (6½). 9. Therwil 0 (5½). 10. Grand Echiquier 0 (3½).

Die Resultate der 3. SMM-Runde finden Sie am kommenden Sonntag an dieser Stelle (1. Liga um ca. 10 Uhr, untere Ligen um ca. 14 Uhr, NLA/NLB um ca. 20.30 Uhr).

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