SSB-Zentralpräsident Adrian Siegel: «Juristische Schritte gegen den Verband sind der falsche Weg und eine schädliche Fehlentwicklung»

von Markus Angst

Adrian Siegel: «Es ist offenbar Mode geworden, für Partikularinteressen den juristischen Weg einzuschlagen.»

ma - In jüngster Zeit haben sich die Androhungen rechtlicher Schritte gegen Spitzenfunktionäre oder einzelner Gremien des Schweizerischen Schachbundes (SSB) gehäuft. «Das betrachte ich als Fehlentwicklung und schadet dem Ansehen unseres Verbandes und des Schachsports», sagt der SSB-Zentralpräsident Adrian Siegel.

Gleich dreimal sahen sich Adrian Siegel sowie einzelne SSB-Gremien in den vergangenen Wochen mit schriftlichen Eingaben konfrontiert, in denen juristische Schritte gegen sie angedroht wurden. Ging es einmal um eine Nichtselektion für ein internationales Turnier und einmal um einen FIDE-Titel, kündigte im Hinblick auf die Nationalliga-Versammlung vom kommenden Samstag eine Sektion wegen des vorgeschlagenen Nationalliga-A-Spielplans für die SMM 2015 neben rechtlichen Mitteln gar eine Demarche beim Sportdachverband Swiss Olympic an.

«Es ist offenbar Mode geworden», so Adrian Siegel, «für Partikularinteressen den juristischen Weg einzuschlagen, so dass wir – die wir uns alle im Milizsystem fürs Schach einsetzen – uns in zunehmendem Masse und mit zeitraubendem Mehraufwand mit Anwälten statt mit sinnvoller Verbandsarbeit beschäftigen müssen.» Der Zentralpräsident erinnert daran, «dass wir im SSB saubere, klar nachvollziehbare Strukturen und Entscheidungswege haben und bei vielen Entscheiden von Einzelpersonen oder Gremien der Protest- und Rekursweg innerhalb unserer eigenen Verbandsinstanzen begangen werden kann. Ich betrachte es deshalb als der falsche Weg und als schädliche Fehlentwicklung, wenn gegen Einzelpersonen im SSB und Verbandsgremien juristische Schritte angedroht oder gar ergriffen werden.»

 

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