SJEM-Finalturnier in Olten: ein Überraschungsmeister und zwei Titel für Mädchen
a cura di Markus Angst
ma - Beim vom Schachklub Olten im Bahnhofbuffet Olten organisierten siebenrundigen Finalturnier der Schweizer Jugend-Einzelmeisterschaft (SJEM) gingen die fünf Titel an Jakub Kwiatkowski (U16), Lionel Gut (U14), Colin Federer (U12), Anna Rosset (U10) und Sahasra Aragonda (U8).
Die grösste Überraschung gab es just in der Königsklasse. Der für den Schachklub Aarau spielende Jakub Kwiatkowski (Suhr), der erst vor anderthalb Jahren mit dem Schachspiel begonnen hat, vor Jahresfrist im U16-Final Achter geworden ist und seit dieser Saison in der Schweizerischen Mannschaftsmeisterschaft für den Nationalliga-B-Klub Solothurn spielt, düpierte alle Favoriten.
Als Nummer 8 gestartet, holte er als Einziger 6 Punkte und verwies Cédric Hirzel (Winterthur/Nr. 4/5½ Punkte) und Johannes Rappazzo (Wädenswil/Nr. 2/5) auf die Ehrenplätze. Jakub Kwiatkowski verlor keine Partie. Neben fünf Siegen – darunter in der Schlussrunde gegen den topgesetzten Simon Schellenberg (Pfäffikon ZH/7.) – remisierte er gegen Flavio Rotunno (Düdingen/5.) und Cédric Hirzel.
In der Kategorie U14 gab es exakt den gleichen Einlauf wie vor vier Jahren bei U10: Lionel Gut (Hochdorf LU/Nr. 2/6 Punkte) vor Suvirr Malli (Olten/Nr. 1/5½) und seinem Zwillingsbruder Raphael Gut (Nr. 5/5). Auch der für die Schulschachprofis spielende Lionel Gut gewann fünf Mal und remisierte gegen seine beiden schärfsten Konkurrenten.
U12-Sieger Colin Federer (Wallisellen) war der einzige der 72 Spieler(innen) von Olten, der als Startnummer 1 Gold holte. 5½ Punkte totalisierend, distanzierte der für die SG Winterthur spielende U10-Meister von 2021 den U8-Meister von 2918, Mihaly Köhalmi-Szabo (Adliswil/Nr. 7), um einen halben und Maximilian Pfaltz (Zürich/Nr. 2) um einen ganzen Punkt. Colin Federer verlor zwar gegen Dimitri Aeschbacher (Fr/Sz/4.), aber auch seine beiden Verfolger blieben nicht ohne Niederlage.
Die Kategorie U10 gewann zwar Leon Krokowski-Bednarz (Zürich/Nr. 2) mit 6 Punkten überlegen. Da er beim Weltschachbund FIDE für Polen gemeldet und nicht Schweizer Bürger ist, war er jedoch nicht titelberechtigt. Gold ging daher nach einem Stichkampf dreier 4½ Punkte aufweisender Spieler(innen) an die für den Schachklub Echallens spielende Anna Rosset (Préverenges/Nr. 3). Sie entschied beide Tie-Break-Partien für sich und verwies Marius Neuschild (Birmensdorf/Nr. 1) und den überraschenden Bronzemedaillengewinner Nils Bachmann (Rotkreuz/Nr. 12) auf die nächsten Podestplätze.
Auch bei den Jüngsten siegte ein Mädchen – ja es gab gar einen Girls-Doppelsieg. Sahasra Aragonda (Winkel/Nr. 2) von den Chessflyers Kloten gewann mit 5 Punkten vor Jasmin Menz (Oberrohrdorf/Nr. 5/4½) und Marc Stremsdoerfer (Gockhausen/Nr. 8/4).
Anna Rosset und Sahasra Aragonda sind die beiden ersten Mädchen seit Gohar Tamrazyan, die sich an einem SJEM-Finalturnier als Schweizer Meisterinnen feiern lassen. Gohar Tamrazyan hatte 2014 den U10- und 2019 den U16-Titel geholt.
Bisherige Meister
U16 (vor 2015 anderer Modus)
2023: Jakub Kwiatkowski
2022: Seyed Arvin Kasipour Azbari
2021: Igor Schlegel
2020: Niels Stijve
2019: Gohar Tamrazyan
2018: Noah Fecker
2017: Fabian Bänziger
2016: Fabian Bänziger
2015: Davide Arcuti
U14
2023: Lionel Gut
2022: Matthias Mattenberger
2021: Mikayel Zargarov
2020: Raphael Erne
2019: Lennox Binz
2018: Niels Stijve
2017: Noah Fecker
2016: Mircea Gherghel Bhutan
2015: Fabian Bänziger
2014: Thomas Goldie
2013: Martin Schweighoffer
2012: Davide Arcuti
2011: Aurélien Pomini
2010: Nico Georgiadis
2009: Benedict Hasenohr
2008: Alex Lienhard
2007: Gabriel Gähwiler
2006: Jonathan Rosenthal
2005: Marco Lehmann
2004: Emanuel Schiendorfer
2003: Lukas Muheim
2002: Damian Karrer
2001: Aurelio Colmenares
2000: Donjan Rodic
1999: Oliver Kurmann
1998: Corinne Rölli
U12
2023: Colin Federer
2022: Kala Kishan Udipi
2021: Cristian Marc Arsenie
2020: Julius Scherler
2019: Flavio Rotunno
2018: Dorian Asllani
2017: Igor Schlegel
2016: Noah Fecker
2015: Daniel Fischer
2014: Daniel Fischer
2013: Fabian Bänziger
2012: Benjamin Brandis
2011: Peter Wallmüller
2010: Martin Schweighoffer
2009: Fabian Welch
2008: Ivan Retti
2007: Lars Rindlisbacher
2006: Gabriel Gähwiler
2005: Jingle Li
2004: Sebastian Muheim
2003: Yannick Borel
2002: Kambez Nuri
2001: Lukas Muheim
2000: Lukas Muheim
1999: Donjan Rodic
1998: Donjan Rodic
U10
2023: Anna Rosset
2022: Jan Saminskij
2021: Colin Federer
2020: Mikhail Akinkhov
2019: Lionel Gut
2018: Kala Kishan Udipi
2017: Aryan Anand
2016: Deyan Samuil Kostov
2015: Igor Schlegel
2014: Gohar Tamrazyan
2013: Daniel Fischer
2012: Fabian Bänziger
2011: Denis Perman
2010: Benjamin Brandis
2009: Martin Schweighoffer
2008: Vincent Burgener
2007: Jonas Lampert
U8 (vor 2021 anderer Modus)
2023: Sahasra Aragonda
2022: Leon Krokowski-Bednarz
2021: Marco Wilhelm
Chessresults-Links des SJEM-Finalturniers von Olten
Hier können Sie alle Partien von U10/U12/U14/U16 nachspielen
ChessBase