SMM-Schlussrunde in Zürich: 4. Meistertitel für Luzern – Zürich und Riehen auf den Ehrenplätzen – Echallens und Nimzowitsch steigen in die Nationalliga B ab – Payerne bleibt in der NLB

a cura di Markus Angst

Die Meistermannschaft von Luzern (von links): FM Enrique Almada, IM Valery Atlas, WGM Ghazal Hakimifard, IM Oliver Kurmann, IM Gabriel Gähwiler, IM Roland Lötscher, IM Fabian Bänziger, IM Alfred Weindl (es fehlt der vorzeitig abgereiste GM Martin Krämer).

ma - Dank zweier 4:4-Unentschieden gegen Zürich und Riehen verteidigte die Schachgesellschaft Luzern an der Nationalliga-A-Schlussrunde im Hotel «Crowne Plaza» in Zürich ihren Meistertitel. Die Innerschweizer blieben als Einzige ungeschlagen und verwiesen die je einen Punkt Rückstand aufweisenden Zürich und Riehen auf die Ehrenplätze.

Die Zürcher bezwangen in der 9. Runde Genf mit 5½:2½ und überholten Riehen dank der besseren Einzelpunkte. Dabei traten die Romands wegen eines medizinischen Problems von einem ihrer Spieler kurz vor Beginn der Runde nur zu fünft an. Die drei erstplatzierten Teams dominierten die Saison 2022. Das viertrangierte Winterthur liegt fünf Punkte hinter Luzern, Genf als Fünfter büsste gar acht Zähler ein.

Massgeblichen Anteil am vierten Luzerner Titel nach 1991, 2018 und 2021 hatte Captain Oliver Kurmann. Der 37-jährige Internationale Meister, dessen diesjährige SMM-Saison vor der Schlussrunde mit 1½ Punkten aus vier Partien eher durchzogen war, schlug mit Yannick Pelletier und Olivier Renet gleich zwei Grossmeister. Der mit drei GM-Normen und aktuell mit 2453 FIDE-ELO zu Buche stehende Kurmann sammelte damit wertvolle Punkte hin zur 2500er-Marke, die er noch erreichen muss, um den Grossmeister-Titel verliehen zu bekommen.

Die Abstiegsfrage war schon nach der 8. Runde beantwortet. Weil Nyon gegen Réti Zürich überraschend 4½:3½ gewann, sicherte sich der Aufsteiger aus der Waadt vorzeitig den Klassenerhalt – zulasten von Echallens und Nimzowitsch, die durch die beiden Nationalliga-B-Gruppensieger Mendrisio und Trubschachen ersetzt werden. Die mit zwei Punkten auf dem letzten Platz landenden Zürcher kehren auf direktem Weg in die Nationalliga B zurück. Die mit drei Punkten zu Buche stehenden Waadtländer verabschieden nach drei 8. Plätzen in den Jahren 2018, 2019 und 2021 nach fünf Jahren aus dem Oberhaus.

Tags darauf legte das überraschende Nyon – für das der 15-jährige Dorian Asllani als jüngster NLA-Spieler mit 2½ aus 5 ein beachtliches 50-Prozent-Resultat erzielte – noch einen drauf, schlug auch Winterthur 4½:3½ und beendete die Saison mit sieben Punkten auf Rang 7. Das ist das beste Resultat eines Aufsteigers seit 2011, als Réti als Neuling gleich seinen ersten Meistertitel holte. Echallens sorgte in der Schlussrunde mit einem 4½:3½-Sieg – notabene zu sechst – gegen Wollishofen wenigstens noch für einen versöhnlichen Saisonabschluss und wurde den letzten Platz noch los.

Ein Waadtländer Verein rettete sich, ein zweiter muss in die Nationalliga B, und ein dritter ist Profiteur des Abstiegs von Echallens. Weil Echallens bereits mit einer Mannschaft in der NLB-Westgruppe vertreten ist, wird diese in die 1. Liga zurückgezogen. Damit behält das neuntplatzierte Payerne gemäss SMM-Reglement seinen Platz in der zweitobersten Spielklasse.

Beste Spieler war IM Nicolas Brunner (Riehen) mit 7 Punkte aus acht Partien. IM Anthony Petkidis (Zürich) landete mit 7 aus 9 auf Rang 2. WGM Ghazal Hakimifard (Luzern), GM Sebastian Bogner (Réti), GM Robert Fontaine (Genf) und GM Ioannis Georgiadis (Riehen) holten je 6½ aus 9. GM- und IM-Normen gab es in dieser Saison keine.

Auf der Website des Schweizerischen Schachbundes (SSB), auf ChessBase und Chess24 können Sie die Partien der 8. und 9. NLA-Runde nachspielen.

 

In der kommenden Woche wird die SMM-Saison mit den Aufstiegsspielen abgeschlossen.

Nationalliga A, 8. Runde

Zürich - Luzern 4:4 (Bauer - Krämer ½:½, Pelletier - Kurmann 0:1, Kosteniuk - Bänziger ½:½, Brunner - Atlas ½:½, Vogt - Gähwiler 1:0, Petkidis - R. Lötscher 0:1, Fecker - Hakimifard 1:0, Fischer - Weindl ½:½).

Riehen - Genf 4½:3½ (Ragger - Vernay 0:1, Heimann - Fontaine ½:½, Georgiadis - Edouard 1:0, Renet - Sokolow ½:½, Cvitan - Riff ½:½, Breder - Burri ½:½, Brunner - Benitah 1:0, Haag - Gerber ½:½).

Echallens - Winterthur 2:6 (Sermier - Hasenohr ½:½, Willems - Georgiadis 0:1, Buss - Ballmann 0:1, Duratti - Kaczmarczyk 0:1, Valles - Schärer 0:1, Meylan - Georgescu ½:½, Pahud - Bichsel 1:0, Perréard - Gattenlöhner 0:1).

Nimzowitsch Zürich - Wollishofen 3:5 (Gallagher - R. Moor ½:½, Viennot - Prusikin 0:1, Georges - Mäser 1:0, Bäumer - Hochstrasser ½:½, Bajraktari - Fend 0:1, Nabavi - O. Moor 0:1, Drechsler - Frey 0:1, Alic - Douguet 1:0).

Réti Zürich - Nyon 3½:4½ (Bogner - Netzer 1:0, Stojanovic - Ondozi ½:½, Maier - Guex ½:½, Gantner - Duport 0:1, Sigfusson - Asllani ½:½, Wyss - Vilaseca 1:0, Lepot - Gautier 0:1, Lou - Promonet 0:1).

Nationalliga A, 9. Runde

Riehen - Luzern 4:4 (Ragger - Krämer 1:0, Atlas - Heimann ½:½, Renet - Kurmann 0:1, Cvitan - Bänziger ½:½, Breder - Lötscher ½:½, Georgiadis - Gähwiler ½:½, Brunner - Hakimifard ½:½, Weindl - Haag ½:½).

Zürich - Genf 5½:2½ (Bauer 1:0 f., Kosteniuk - Edouard ½:½, Pelletier 1:0 f., Vogt - Fontaine ½:½, Petkidis 1:0 f., Mutschnik - Burri ½:½, Fischer - Gerber ½:½, Fecker - Benitah ½:½).

Nyon - Winterthur 4½:3½ (Netzer - Georgiadis ½:½, Ondozi - Hasenohr 1:0, Guex - Kaczmarczyk 0:1, Duport - Georgescu ½:½, Asllani - Ballmann ½:½, Vilaseca - Freuler 1:0, Gautier - Schärer 1:0, Schweitzer - Gattenlöhner 0:1).

Echallens - Wollishofen 4½:3½ (Sermier - Prusikin ½:½, Meylan - R. Moor ½:½, Willems - Fend 1:0, Duratti - O. Moor 1:0, Valles - Hochstrasser ½:½, Frey 0:1 f., Pahud - Schmidbauer 1:0, Stysiak 0:1 f.).

Réti - Nimzowitsch 5:3 (Stojanovic - Viennot 1:0, Bogner - Gallagher 1:0, Sigfusson - Georges 0:1, Maier - Bäumer ½:½, Wyss - Bajraktari 0:1, Lepot - Stehli ½:½, Gantner - Drechsler 1:0, Lou - Toenz 1:0).

Schlussrangliste nach 9 Runden: 1. Luzern 16 (47/Schweizer Meister). 2. Zürich 15 (46). 3. Riehen 15 (44½). 4. Winterthur 11 (40). 5. Genf 8 (39). 6. Nyon 7 (30½). 7. Wollishofen 7 (27½). 8. Réti 6 (35½). 9. Echallens 3 (25/Absteiger). 10. Nimzowitsch 2 (25/Absteiger).

Die erfolgreichsten Punktesammler in der NLA: IM Nicolas Brunner (Riehen) 7 Punkte aus 8 Partien, IM Anthony Petkidis (Zürich) 7/9, WGM Ghazal Hakimifard (Luzern), GM Sebastian Bogner (Réti), GM Robert Fontaine (Genf) und GM Ioannis Georgiadis (Riehen) je 6½/9, FM Noah Fecker (Zürich) 6/7, GM Christian Bauer, IM Daniel Fischer (beide Zürich) und IM Dennis Kaczmarczyk (Winterthur) je 6/9, IM Alfred Weindl (Luzern) 5½/7, IM Fabian Bänziger (Luzern) 5½/8, GM Nico Georgiadis (Winterthur) 5/7.

Einzelbilanz der 10 NLA-Teams (Reihenfolge beachten!)

Luzern (13 Spieler eingesetzt): WGM Ghazal Hakimifard 6½/9, IM Valery Atlas 4½/9, IM Fabian Bänziger 5½/8, IM Gabriel Gähwiler 5/8, GM Martin Krämer 4/8, IM Alfred Weindl 5½/7, IM Roland Lötscher 4½/6, IM Oliver Kurmann 3½/6, Pirmin Lötscher 4/4, FM Enrique Almada 3/3, Belhadri Benmia 1/2, FM Vincent Riff 1/1, Aleksandar Rusev 1/1.

Zürich (11): IM Anthony Petkidis 7/9, GM Christian Bauer 6/9, IM Daniel Fischer 6/9, GM Lothar Vogt 4½/9, GM Yannick Pelletier 4/9, FM Noah Fecker 6/7, FM Norbert Friedrich 3½/6, IM Ilja Mutschnik 3/5, Pawel Silberring 3/3, GM Lucas Brunner 2½/4, GM Alexandra Kosteniuk 1/2.

Riehen (12): IM Ioannis Georgiadis 6½/9, GM Ognjen Cvitan 5/9, IM Dennis Breder 5/9, IM Gregor Haag 3½/9, IM Nicolas Brunner 7/8, GM Olivier Renet 4½/8, GM Andreas Heimann 4/7, GM Markus Ragger 4/6, IM Heinz Wirthensohn 1½/2, FM Dorian Jäggi 1½/2, FM Matthias Rüfenacht 1½/2, Sebastian Schmidt-Schäffer ½/1.

Winterthur (18): IM Dennis Kaczmarczyk 6/9, Sebastian Gattenlöhner 5½/9, WIM Lena Georgescu 4½/9, GM Nico Georgiadis 5/7, FM Julian Schärer 3½/7, FM Benedict Hasenohr 3/7, IM Richard Forster 3/5, IM Martin Ballmann 3/4, FM Walter Bichsel ½/3, GM Miguel Santos Ruiz 1/2, IM Nedeljko Kelecevic 1/2, Roman Freuler ½/2, FM Kambez Nuri 1/1, Martin Schweighoffer 1/1, Philipp Balcerak ½/1, David Mäder ½/1, Sladjan Jovanovic ½/1, Erich Lang 0/1.

Genf (11): GM Robert Fontaine 6½/9, IM Yohan Benitah 5/9, IM Richard Gerber 4/9,GM Andrei Sokolow 5/8, GM Clovis Vernay 4½/8, IM Quentin Burri 4½/8, GM Romain Edouard 4/6, GM Jean-Noël Riff 2½/6, Laurent Geiser 1½/3, Dominique Li ½/1, Deyan Samuil Kostov 0/1.

Nyon (16): Pascal Guex 4½/9, Laurent Vilaseca 4½/9, FM Murtez Ondozi 4/8, Nicolas Duport 2/8, IM Sébastien Joie 2/7, Selvan Gautier 4/5, Dorian Asllani 2½/5, IM Jean Netzer 2/5, Olaf Schweitzer 2/5, FM Avni Ermeni ½/3, Claude Promonet 1/2, Alexis Skouvaklis 1/1, Christian Michaud ½/1, FM Holger Rasch 0/1, Emilien N'Guyen 0/1, Numa Bertola 0/1.

Wollishofen (18): Fabian Frey 4½/8, GM Michael Prusikin 4½/7, Jürgen Fend 4/7, IM Michael Hochstrasser 3/7, IM Olivier Moor 1/6, Szymon Stysiak 2½/5, IM Roger Moor 2/5, Frank Schmidbauer 1½/5, Claude Douguet ½/5, FM Fabian Mäser 1½/4, Thomas Held ½/2, Daniel Good 0/2, Patrick Kuhn 1/1, FM Andreas Umbach ½/1, Joachim Kambor ½/1, FM Thomas Wyss 0/1, Thomas Kohli 0/1, Patrick Eschmann 0/1.

Réti Zürich (14): GM Sebastian Bogner 6½/9, GM Mihajlo Stojanovic 5½/9, FM Sigurdur Dadi Sigfusson 2½/9, Simon Lepot 4/8, Vincent Lou 3½/7, FM Jonas Wyss 2½/7, FM Matthias Gantner 2/7, IM Christian Maier 3½/5, IM David Pires Tavares Martins 3/5, Francesco Antognini 1/2, Matej Jusup ½/1, Lorenz Wüthrich ½/1, Christoph Schmid ½/1, Peter Pfister 0/1.

Echallens (13): FM Niels Willems 4/9, Lindo Duratti 3½/9, Cédric Pahud 3½/8, Nicolas Perréard 3/8, IM Guillaume Sermier 3/8, IM Ralph Buss 2/6, André Meylan 2½/6, IM Manuel Valles 1½/3, FM Yevgen Bondar 1/2, GM Florin Gheorghiu 0/2, FM Gabriele Botta 1/1, Valentin Palmonella 0/1, Pascal Vianin 0/1.

Nimzowitsch Zürich (15): Christoph Drechsler 3/9, Lars Bäumer 3/9, GM Joe Gallagher 4½/8, FM Sacha Georges 3/8, FM Dylan Viennot 2/7, IM Constantin Florescu Codrut 1½/5, Miran Alic 2½/6, Parwis Nabavi 1/6, Perparim Bajraktari 1½/3, Arthur Toenz ½/3, Yasin Chennaoui 0/3, Thomas Heerd 1/1, GM Thomas Luther ½/1, Jozef Janovsky ½/1, Martin Stehli ½/1.

Die Meister der letzten 10 Jahre

2022 Luzern

2021 Luzern

2020 nicht ausgetragen

2019 Genf

2018 Luzern

2017 Winterthur

2016 SG Zürich

2015 Genf

2014 Réti Zürich

2013 Réti Zürich

2012 Genf

Meistertitel seit der Einführung der SMM 1951

SG Zürich: 25

Allschwil: 8

Biel: 7

Nimzowitsch Zürich: 6

Genf: 5

Luzern: 4

Bern (Zytglogge): 3

Birseck: 3

Réti Zürich: 3

Winterthur: 3

Basel: 2

Reichenstein: 1

Mendrisio: 1

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