No "Cheating"

von SSB-Schiedsrichterkommission (Kommentare: 0)

No «Cheating»!

SRK - Vor einigen Jahren wurden die Schachregeln um «Anti-Cheating»-Regeln erweitert, wobei «Cheating» weit mehr als nur «Betrug» umfasst. Doch was bedeutet «Cheating»?

  • Die Verwendung (oder das Angebot) unzulässiger Informationsquellen während einer Partie oder die Beteiligung daran.
  • Verfälschung von Partieergebnissen mit unlauteren Mitteln, zum Beispiel Ergebnisabsprache, Fälschung von Ergebnissen und/oder Wertungszahlen, Verfälschung von Personenidentitäten, Teilnahme an fiktiven Partien.
  • Vorsätzlich unwahre Beschuldigungen, dass andere «Cheating» begangen haben.

 

Was unternehmen Schiedsrichter gegen das «Cheating»? Einerseits werden Turniere in verschiedene Schutzstufen unterteilt. Unter L1 fallen beispielsweise die Weltmeisterschaften, unter L2 Turniere zur Erzielung von Spielernormen, L3 umfasst die Turniere mit Auswertung der FIDE-ELO, L4 sind Turniere mit ausschliesslich nationaler Auswertung.

Je nach Schutzstufe werden besondere Massnahmen angewendet, beispielweise der Einsatz von Metallscannern, das Screening der Partien, die Abgrenzung des Spielbereichs oder der Einsatz von Geräten zur Verhinderung von Mobilfunkempfang.

Für Amateurturniere (L2 bis L4) kann es Ausnahmeregelungen geben, aber das Tragen eines Gerätes am Körper eines Spielers, das entweder Partieanalysen durchführen oder übermitteln kann, ist keinesfalls erlaubt und wird mit Partieverlust – und im Wiederholungsfall mit Turnierausschluss – geahndet.

Während der Schiedsrichterausbildung lernen angehende Schiedsrichter, wie sie «Cheating» erkennen und bekämpfen können. Ausserdem haben Schiedsrichter das Recht, einen Spieler zu durchsuchen.

Der betroffene Spieler hat dabei das Recht, einen Zeugen zu benennen, während er untersucht wird – wobei lokale Gesetze beachtet werden müssen. Es versteht sich von selbst, dass die drei betroffenen Personen das gleiche Geschlecht haben müssen. Die Durchsuchung sollte möglichst diskret erfolgen.

Michael Hein

Josef Nemecek, Präsident der Schiedsrichterkommission des Schweizerischen Schachbundes, freut sich über Ihr Feedback und Ihre Fragen zu den «SSZ»-Regelecken. Sie können ihm auch eigene Themen vorschlagen: josef.nemecek@swisschess.ch.

 

 

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