SEM-Leiter Philippe Zarri: «Die neue Kategorien-Struktur hat bestimmt zur erfreulichen Teilnehmerzahl beigetragen»

von Markus Angst

Philippe Zarri: «An der SEM 2020 in Flims wird auch das Meisterturnier an sieben Tagen gespielt.»

ma - Philippe Zarri, Präsident der Kommission Turniere des Schweizerischen Schachbundes (SSB) und interimistischer SEM-Leiter, zeigt sich im Gespräch mit SEM-Medienchef Markus Angst erfreut über die hohe Teilnehmerzahl an den Titelkämpfen in Leukerbad.

An den Schweizer Einzelmeisterschaften (SEM) in Leukerbad hat es insgesamt 316 Spieler(innen). Sind Sie mit dieser Teilnehmerzahl zufrieden?

Philippe Zarri: Ja, ich bin sehr glücklich. Einerseits sind es deutlich mehr als in den vergangenen drei Jahren. Andererseits sind es praktisch gleich viele wie bei der letzten SEM in Leukerbad 2015.

Erstmals seit vier Jahren kamen wieder mehr als 300 Teilnehmer an eine SEM. Worauf führen Sie diese Steigerung zurück?

Ich kann mir gut vorstellen, dass die neue Kategorien-Struktur mitgeholfen hat. Insbesondere scheint das Hauptturnier I mit der Reduktion von neun auf sieben Tage attraktiver geworden zu sein.

Sind Sie zuversichtlich, dass die diversen SEM-Neuerungen in den kommenden Jahren noch mehr Spieler(innen) an die Titelkämpfe locken?

Ich bin überzeugt, dass es sich in diese Richtung entwickeln wird.

Zur Diskussion steht, die SEM mit Ausnahme des Herren- und Damen-Titelturniers zu verkürzen und für das Meisterturnier eine oder zwei Doppelrunden zu spielen. Wird das schon in einem Jahr in Flims der Fall sein? Und wenn ja: Gibt es eine Reduktion von neun auf acht (Samstag bis Samstag) oder sieben Tage (Samstag bis Freitag)?

Die Reduktion von neun auf sieben Tage mit zwei Doppelrunden im Meisterturnier war ein klares, mit den SEM-Neuerungen verbundenes strategisches Ziel. Deshalb wird in einem Jahr in Flims definitiv von Samstag bis Freitag gespielt – ausser im Herren- und Damen-Titelturnier, wo es bei neun Tagen bleiben wird.

In Leukerbad beginnen die Runden erst um 14 Uhr – eine Stunde später als in früheren Jahren. Haben Sie schon Reaktionen von den Spieler(inne)n auf diese Neuerung?

Nein, aber wir werden am Schluss des Turniers eine kurze Umfrage über die Anspielzeit unter den Teilnehmern machen.

Sie amtieren in Leukerbad als interimistischer SEM-Leiter. Welches Zwischenfazit ziehen Sie nach vier Turniertagen?

Im Verlauf der letzten Monate wurde mir bewusst, welch grosse Arbeit hinter diesem Anlass steckt und wie wichtig ein guter Austausch mit den lokalen Organisatoren ist. Umso dankbarer und erleichterter bin ich, dass so viele Spieler(innen) nach Leukerbad gekommen sind und der Teilnehmer-Rückgang der letzten Jahre gestoppt worden ist.

Was hat Ihnen besonders gut gefallen, was weniger?

Positiv war und ist für mich die äusserst angenehme Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen von Leukerbad Tourismus. Etwas belastend und unnötigen Druck von aussen aufbauend war, dass sich viele Spieler(innen) erst relativ spät angemeldet haben. Doch ich war immer zuversichtlich, denn aus meiner 15-jährigen Erfahrung als Turnierorganisator weiss ich, dass Schachspieler(innen) die Tendenz haben, sich erst spät für ein Turnier anzumelden.

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