Fernschach
Oliver Killer: Wie man im Fernschach gewinnt
Ha, erwischt! Natürlich kann ich dem geneigten Leser kein Patentrezept präsentieren, wie man im Fernschach gewinnt. Hier ist es noch schwieriger als im Nahschach, den Gegner zu überlisten, da der – computerunterstützt – noch weniger Fehler macht als am Brett. Man kann zwar solide spielen und darauf hoffen, dass dem Gegner ein Fehler unterläuft. Aber wenn das nicht passiert, endet die Partie eben remis.
Vor der Partie kann man – wie im Nahschach – die Partien des Gegners studieren und sein Repertoire auf mögliche Schwächen abklopfen. Je höher die ELO-Zahl und damit die Stärke des Gegners ist, desto weniger wird man finden. Eine weitere Möglichkeit ist es, eine Neuerung ausfindig zu machen, was sehr zeitaufwändig ist und einem auch nicht alle Tage gelingt.
Einfacher ist es da schon, wenn man gegen einen (deutlich) stärkeren Spieler spielt, einer bekannten Partie zu folgen und auf ein Remis zu hoffen. Das kann aber auch nach hinten losgehen, eben wenn besagter Gegner einen dann mit einer Neuerung konfrontiert.
Das musste ich im Finale der 26. Schweizer Meisterschaft am eigenen Leibe erfahren, als ich es gegen SIM Pablo Schmid versuchte. Es war meine einzige Verlustpartie, und Pablo Schmid sah diesen Sieg (von bisher dreien) als wichtigen Schritt zu seinem Meistertitel.
Lesen Sie Oliver Killers Partieanalyse sowie weitere interessante Fernschach-News in «SSZ» 5/20!
Oliver Killer: «Das kann aber auch nach hinten losgehen…»